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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Grüne Finanzaktie aus den USA: Warum Hannon Armstrong nicht nur wegen hoher Dividenden interessant ist
Der US-Finanzdienstleister Hannon Armstrong Sustainable Infrastructure Capital ist nach eigenen Angaben "das erste börsennotierte Unternehmen in den USA, das sich ausschließlich auf Investitionen in Klimalösungen konzentriert." Dazu gehört etwa die Finanzierung von Wind- und Solaranlagen oder energieeffizienten Immobilien.
Das Geschäftsmodell von Hannon Armstrong ist das eines Real Estate Investment Trusts (REIT), einer stark spezialisierten Form der Immobiliengesellschaft. Das heißt: Das Unternehmen sammelt insbesondere Kapital von institutionellen Anlegern ein und legt es an in Wind- und Solaranlagen, Energieeffizienz-Projekte sowie nachhaltige Immobilien und Infrastruktur.
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Hannon Armstrong geht etwa Kooperationen ein und übernimmt die Wasser- und Energieversorgung für US-Universitäten oder -Behörden. Über Joint Ventures finanziert Hannon Armstrong beispielsweise auch staatlich geförderten nachhaltigen Wohnungsbau.
Die als „Grid-Connected“, „Netzgekoppelt“, bezeichnete Sparte von Hannon Armstrong widmet sich der Finanzierung von Windkraft- und Solaranlagen. Das Unternehmen beteiligt sich auch direkt an Grünstromproduzenten. Außerdem kauft Hannon Armstrong Land und verpachtet es, damit darauf Solaranlagen entstehen können.
Die kleinste Sparte ist die für „Nachhaltige Infrastruktur“. Hier finanziert das Unternehmen gegen Beteiligung an den Einnahmen der Betreiber etwa die Modernisierung von Stromnetzen. Auch finanziert Hannon Armstrong die Wiederherstellung von Feuchtgebieten und Flüssen und verkauft dafür Ausgleichsgutschriften an Unternehmen, die andernorts Gebiete trockenlegen.
Einer Analyse der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG zufolge stehen schätzungsweise 93 Prozent der Einnahmen von Hannon Armstrong im Zusammenhang mit erneuerbarer Energie und Energieeffizienzmaßnahmen. Das übrige Geschäft konzentriert sich auf grüne Immobilien und nachhaltige Infrastruktur. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist damit vollständig auf nachhaltige Lösungen ausgerichtet.
Dividende soll weiter steigen
1981 gegründet, verwaltet Hannon Armstrong aktuell nach eigenen Angaben ein Vermögen von rund 7 Milliarden US-Dollar. Für das Unternehmen arbeiten rund 70 Angestellte, der Börsenwert liegt bei umgerechnet 3,6 Milliarden Euro.
Das Unternehmen ist auf einem soliden Wachstumskurs, der ausschüttungsfähige Gewinn je Aktie kletterte von 1,27 US-Dollar im Jahr 2017 auf 1,55 Dollar 2020. Bis 2023 plant das Unternehmen, bei etwa 2 Dollar je Aktie angelangt zu sein, was einer jährlichen Wachstumsrate zwischen 7 und 10 Prozent entspräche.
Die Dividende für 2020 will Hannon Armstrong von 1,34 Dollar je Aktie im Vorjahr auf 1,36 Dollar (1,14 Euro) erhöhen, was beim aktuellen Aktienkurs von 44,40 Euro an der Börse Frankfurt (NYSE: 53,41 Dollar; Stand 12.4.2021) einer Dividendenrendite von 2,6 Prozent entspricht. Die Erhöhung ist die dritte in Folge, wobei die Dividende zuvor bereits jahrelang gesteigert wurde, bis sie für 2016 und 2017 zweimal in Folge 1,32 Dollar betrug. Die Dividende soll auch künftig jedes Jahr steigen.
Der Aktienkurs von Hannon Armstrong stieg in den vergangenen Jahren lange nur schwach und bewegte sich immer wieder seitwärts, bevor er 2020 deutlich zulegte. Auf ein Jahr gesehen liegt die Aktie bei einem Kurs von 44,40 Euro aktuell knapp 92 Prozent im Plus, in den letzten fünf Jahren hat sie 171,3 Prozent an Wert gewonnen.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2021 von 32 ist die Aktie kein Schnäppchen mehr. Da der Kurs seit Januar wieder fällt, könnte das KGV aber bald wieder unter 30 liegen und den Einstieg attraktiver machen.
Gute Aussichten
Die Aktie ist seit März 2021 im nachhaltigen Global Challenges Index der Börsen Hamburg-Hannover vertreten. Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG, die für den Index die Einschätzung von Aktien übernimmt, betont: Die „klimabezogene Finanzierung“ von Hannon Armstrong sei „mit weniger Risiko verbunden als andere Formen der (Energie-)Finanzierung“.
Nach Erkenntnissen der Nachhaltigkeits-Ratingagentur V.E (ehemals Vigeo Eiris) erzielt Hannon Armstrong keine Umsätze in kritischen Geschäftsbereichen wie etwa fossiler Energie, Atomkraft oder mit dem Militär. Zudem war und ist das Unternehmen Stand April 2021 laut V.E in keine Kontroversen verwickelt.
Fazit
Hannon Armstrong ist ein Finanz-Unternehmen mit kerngrüner Ausrichtung. Die Wachstumsaussichten sind gut, das Geschäftsmodell passt in die Zeit – und eine attraktive Dividendenrendite kommt hinzu. Einziger Wermutstropfen ist der aktuell recht hohe Preis der Aktie. Risikofreudigere Anlegerinnen und Anleger könnten bereits ab einem erwarteten KGV von 30 zugreifen, was einem Kurs von 41,70 Euro entspräche. Defensivere Anlegerinnen und Anleger sollten bis zu einem erwarteten KGV von 25 und damit einem Kurs von etwa 34,75 Euro warten.
Hannon Armstrong Sustainable Infrastructure Capital Inc.: ISIN: US41068X1000 / WKN: A1T9C5