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Helma Eigenheimbau setzt Dividende aus, braucht Geld für Rücklagen
Der Baukonzern Helma Eigenheimbau aus Lehrte bei Hannover wird für das Geschäftsjahr 2022 keine Dividende an seine Aktionäre zahlen. Das Unternehmen will so seine "Finanzierungsbasis stärken".
Die im Geschäftsbericht für 2022 vorgeschlagene Dividende von 0,40 Euro je Aktie hätte bereits eine deutliche Kürzung bedeutet. Nun wird die Ausschüttung ganz gestrichen.
Grund für die Entscheidung seien die "immensen makroökonomischen Herausforderungen, welche insbesondere durch den signifikanten Zinsanstieg sowie die anhaltend hohen Baukosten geprägt sind", wie das Unternehmen erklärte. Der Jahresgewinn von rund 3,5 Millionen Euro wird nun vollständig zur Bildung von Rücklagen genutzt.
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Der Schritt sei notwendig, "um auf die weiterhin herausfordernde konjunkturelle Situation zu reagieren und die Finanzierung des Helma-Konzerns mit Blick auf die im laufenden Geschäftsjahr 2023 fälligen Finanzverbindlichkeiten zu stärken", wie das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung erklärte.
Gespräche mit Finanzierungspartnern und Banken
Helma befürchtet also offenbar, in Finanzierungsschwierigkeiten geraten zu können. Weiter teilte der Konzern mit, "gemeinsam mit den Finanzierungspartnern derzeit an der Umsetzung von geeigneten Refinanzierungsmaßnahmen" zu arbeiten und sich "mit den finanzierenden Banken in konstruktiven Gesprächen" zu befinden.
Als Reaktion auf die Meldung ist die Helma-Aktie im Xetra-Handel aktuell deutliche 4,8 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 12,80 Euro (Stand: 24.5.2023, 10:03 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 14,7 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 71,7 Prozent eingebüßt.
Helma spürt nach einer langen Boomphase den Konjunktureinbruch im Immobiliensektor. Nachdem die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite mittlerweile auf rund 4 Prozent gestiegen sind, werden in Deutschland viele Bauprojekte storniert. Zusätzlich belasten stark gestiegene Baukosten und Lieferengpässe die Gewinnmargen.
Die Helma-Aktie hat in den letzten zwölf Monaten drastisch an Wert verloren, auch langfristig ist sie deutlich im Minus: Auf fünf Jahre betrachtet brach der Kurs um rund 70 Prozent ein.
Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 ist mit 10 zwar niedrig, dennoch ist die Aktie aktuell wenig attraktiv. Nun kommen finanzielle Unsicherheiten hinzu. Anlegerinnen und Anleger sollten sich nach Ansicht von ECOreporter hier aktuell zurückhalten.
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Helma Eigenheimbau AG: ISIN DE000A0EQ578 / WKN A0EQ57