Schmerzmittel von Johnson & Johnson. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Johnson & Johnson verliert Prozess in Australien zu Scheidenwandimplantaten

Der US-Pharma- und -Gesundheitskonzern Johnson & Johnson ist von einem Gericht in Australien für schuldig befunden worden, die Risiken seiner Scheidenwandimplantate verschwiegen zu haben. Mehr als 20.000 Frauen weltweit klagen in diesem Zusammenhang gegen das US-Unternehmen.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Ein Gericht in Australien hat Johnson & Johnson schuldig gesprochen, Patientinnen und Ärzte nicht ausreichend über die Risiken seiner Unterleibsimplantate aufgeklärt zu haben. Die Richterin Anna Katzmann sagte, die Informationen von Johnson & Johnson zu den Risiken seien "ungenau" und teilweise "irreführend" gewesen.

Über 1.350 Frauen in Australien hatten die Johnson & Johnson-Tochter Ethicon verklagt. Die Frauen hatten dem Unternehmen vorgeworfen, die Risiken seiner Scheidenwandimplantate verschwiegen zu haben. Die Implantate sollten Einklemmungen der Beckenorgane hinter den Scheidenwänden beheben und wurden oft nach Geburten eingesetzt.

20.000 Frauen klagen gegen Johnson & Johnson

Laut den Klägerinnen haben die Johnson & Johnson-Implantate innere Organe beschädigt und Schmerzen verursacht. Die Frauen erwarten von Johnson & Johnson Schadenersatzzahlungen in noch unbekannter Höhe.

Laut Daten von Bloomberg belaufen sich die Schadenersatzforderungen im Zusammenhang mit den angeblich als risikoarm beworbenen Unterleibsimplantaten weltweit auf über 200 Millionen US-Dollar. Johnson & Johnson hat aber einige Prozesse in dieser Angelegenheit gewonnen.

Johnson & Johnson verneint Vorwürfe

Johnson & Johnson sagte in einer Stellungnahme, dass der Konzern ein Mitgefühl für alle Frauen habe, die mit Komplikationen nach dem Einsetzen der Implantate zu kämpfen hatten. Dennoch hätten die Implantate auch das Leben von Millionen von Frauen verbessert. "Unsere Tochter Ethicon hat moralisch und verantwortlich in der Forschung, Entwicklung und der Vermarktung der Produkte gehandelt", so Johnson & Johnson.

Die Johnson & Johnson-Aktie notiert im Xetra-Handel aktuell bei 122,78 Euro (21.11., 9:45 Uhr). In diesem Monat ist der Kurs um 6,1 Prozent gestiegen, auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie 1,7 Prozent im Minus.

Aufgrund der in den letzten Jahren gehäuft aufgetretenen Skandale ist Johnson & Johnson keine ECOreporter-Favoriten-Aktie mehr. Mehr dazu können Sie hier lesen.

Johnson & Johnson Corp.:

Verwandte Artikel

22.10.19
 >
17.10.19
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x