Ladesäulen von Compleo. / Foto: Unternehmen

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Ladesäulen-Hersteller Compleo startet mit Verlusten in den Börsenhandel

Der Ladesäulen-Hersteller Compleo Charging Solutions ist am Mittwoch mit Verlusten in den Börsenhandel am Frankfurter Aktienmarkt gestartet. Die Erstnotierung der Aktie lag bei 44 Euro, Ausgabepreis waren 49 Euro.

Der Börsengang brachte damit 81 Millionen Euro ein, davon fließen 44 Millionen Euro an Compleo selbst. Das Unternehmen hatte bereits im Vorfeld des Börsengangs mitgeteilt, das Geld für die „Finanzierung seiner Wachstumsstrategie“ nutzen zu wollen.

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So plant der Ladesäulen-Hersteller etwa neue Standorte für Produktionsanlagen und Forschungszentren erschließen. Mittelfristig ist die Expansion in weitere EU-Länder, etwa die Benelux-Staaten, Frankreich oder Österreich vorgesehen, so Compleo in der Mitteilung. Auch strategische Übernahmen kämen infrage.

Compleo hat nach eigenen Angaben bislang 22.000 Ladesäulen in Deutschland und 3.000 in ganz Europa ausgeliefert. "Mit einem Umsatz von 14,3 Millionen Euro nach nur sechs Monaten, verglichen mit 15,2 Millionen für das gesamte Jahr 2019, haben wir bereits in diesem Jahr Wachstumspotenzial aufgezeigt", so Compleos Co-Chef und Finanzvorstand Georg Griesemann. "Wir haben in den letzten 11 Jahren einen starken Kundenstamm aufgebaut, zu dem auch 'Blue-Chips' wie die Deutsche Post, Siemens, Telekom und führende deutsche Automobilhersteller gehören."

Am Mittwochnachmittag lag die Compleo-Aktie im Xetra-Handel bei 47,60 Euro und damit 8,2 Prozent im Plus (Stand: 21.10.2020, 15 Uhr). Nach dem Börsengang befinden sich gut 48 Prozent der Aktien im Streubesitz. Zum Ausgabepreis wurde Compleo mit 168 Millionen Euro bewertet.

Die Konkurrenz ist groß

Nach Angaben des Europäischen Parlaments ist der Verkehr für fast 30 Prozent der CO2-Emissionen der EU verantwortlich, davon wiederum entfallen 72 Prozent auf den Straßenverkehr. Pkw wiederum sorgen für 60,7 Prozent der gesamten CO2-Emissionen des europäischen Straßenverkehrs.

Ein ausreichendes Netz an Ladesäulen wird essentiell sein, um mehr Autofahrer zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu bewegen. Die Konkurrenz auf dem Markt für Ladesäulen wird daher zunehmen: So haben die Autobauer VW, Daimler, Ford und BMW das Gemeinschaftsunternehmen Ionity gegründet, das ebenfalls Ladestationen bereitstellt. In den USA will der Ladestation-Betreiber ChargePoint möglichst noch in diesem Jahr an die Börse gehen. Mit den Einnahmen will das Unternehmen, dessen Wert auf 2,4 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, auch nach Europa expandieren.

Potentielle Anlegerinnen und Anleger sollten daher bedenken: Trotz bisher rasantem Wachstum und klingender Kundennamen ist Compleo ein eher kleines Unternehmen mit großer Konkurrenz.

Compleo Charging Solutions AG: ISIN: DE000A2QDNX9 / WKN: A2QDNX

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