Der E-Pick-up Endurance wird künftig möglicherweise von einem anderen Unternehmen gebaut. / Foto: Lordstown Motors

  Nachhaltige Aktien, Wachhund

Lordstown Motors stellt Insolvenzantrag, verklagt Foxconn

Der Elektroautobauer Lordstown Motors ist zahlungsunfähig. Das US-Unternehmen will sich in Eigenverwaltung sanieren und hat seinen Investor und Geschäftspartner Foxconn verklagt.

Lordstown hat einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechtsgesetzes gestellt. Das Management möchte den Betrieb fortführen und versuchen, einen Käufer für das operative Geschäft zu finden.

Lordstown baut seit Herbst 2022 den Pick-up Endurance, der an jedem Rad einen Elektromotor hat. Das für die Fertigung umgerüstete ehemalige General Motors-Werk in Ohio musste Lordstown wegen Insolvenzgefahr an den Investor Foxconn verkaufen, der dort neben dem Endurance auch Modelle anderer Hersteller fertigen lässt. Im Februar stoppte Lordstown die Produktion des Endurance aufgrund von Qualitätsproblemen, zu dem Zeitpunkt waren offenbar erst 31 Fahrzeuge fertiggestellt.

"In böser Absicht"

Im Zuge der Insolvenzanmeldung reichte Lordstown Klage gegen Foxconn ein. Der taiwanesische Konzern habe seine vertraglichen Beziehungen zu Lordstown genutzt, um „in böser Absicht das Geschäft von Lordstown zu zerstören“ und mit den durch die Partnerschaft gewonnenen Ressourcen eigene Geschäftsinteressen zu verfolgen, heißt es in einer Mitteilung von Lordstown. (Update 28.6.2023: Foxconn bestreitet in einer Mitteilung die Vorwürfe.)

Die Lordstown-Aktie ist in den letzten drei Jahren um mehr als 98 Prozent eingebrochen. Aktuell kostet sie an der US-Börse Nasdaq nur noch 2,765 US-Dollar (Schlusskurs 26.6.2023).

ECOreporter hat in der Vergangenheit in seinem regelmäßig aktualisierten Branchenüberblick Junge Elektroauto-Aktien: Totalschaden im Depot? mehrfach von einem Einstieg in die Lordstown-Aktie abgeraten.

Lordstown Motors Corp.: ISIN US54405Q2093 / WKN A3EGP8

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