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Manz schreibt schwarze Zahlen, schwache Auftragslage
Der Reutlinger Maschinenbauer Manz hat im ersten Halbjahr 2023 seinen Umsatz steigern können und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Allerdings schwächelt der Auftragseingang.
In der ersten Jahreshälfte verzeichnete Manz einen Umsatz von 142,1 Millionen Euro, ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Segmente Mobility & Battery Solutions und Industry Solutions weisen Umsätze von 58,6 Millionen Euro und 83,4 Millionen Euro auf.
Margen positiv, Auftragslage rückläufig
Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) für die ersten sechs Monate 2023 betrug 10,3 Millionen Euro, nach einem Minus von 5,7 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2022. Unter dem Strich erzielte Manz einen Nettogewinn von 7,6 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte ein Verlust von 8,4 Millionen Euro zu Buche gestanden.
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Dem Unternehmen ist es gelungen, seine Margen deutlich zu verbessern. Die im Vorjahr noch negative operative Marge (EBIT-Marge) lag bei 6,8 Prozent. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ging hingegen um fast 40 Millionen Euro zurück und liegt 28,3 Millionen Euro im Minus. Das heißt, im Tagesgeschäft überwiegen die Ausgaben die Einnahmen.
Zudem gingen die Auftragseingänge deutlich zurück. Das Volumen neuer Bestellungen sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 57 Prozent auf 84,2 Millionen Euro. Der Auftragsbestand verschlechterte sich um 26 Prozent auf 221,3 Millionen Euro.
"Die Entwicklungen im ersten Halbjahr 2023 senden gemischte Signale. Einerseits sind wir sehr zufrieden mit dem Anstieg des Konzernumsatzes und der sehr positiven Ergebnisverbesserung. Andererseits registrieren wir seit Jahresbeginn eine gewisse Investitionszurückhaltung, die sich auch in unserem Auftragseingang widerspiegelt", sagt Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender der Manz AG.
Trotz Unsicherheiten in der Auftragsentwicklung hält das Unternehmen an seiner Prognose fest und rechnet für das Gesamtjahr 2023 weiterhin mit einer Umsatzsteigerung im unteren zweistelligen Prozentbereich sowie einer positiven EBIT-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Man erwarte, "dass die Auftragsvergabe im Laufe des zweiten Halbjahres in allen Bereichen wieder deutlich an Dynamik gewinnen wird", so Drasch.
Teure Aktie mit unsicheren Aussichten
Die Manz-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell 0,8 Prozent im Minus zum Vortag bei einem Preis von 15,92 Euro (Stand: 4.8.2023, 10:48 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 13,9 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 56,7 Prozent an Wert verloren.
Manz will sich verstärkt auf den Bereich Elektromobilität ausrichten, insbesondere die Batterie-Montage. Die Perspektive bleibt aber unsicher, die schwache Auftragslage bestätigt das. Das Unternehmen erwartet zwar, auch im Gesamtjahr einen Gewinn erzielen zu können, das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 liegt aber bei für einen Einstieg viel zu hohen 87. Eine Dividende zahlt Manz derzeit nicht. ECOreporter rät aktuell von einem Einstieg in die Aktie ab. Anlegerinnen und Anleger sollten die weitere Geschäftsentwicklung des Unternehmens abwarten.
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Manz AG: ISIN DE000A0JQ5U3 / WKN A0JQ5U