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Medien: Korruption bei SAP-Tochter in Südafrika?

Knapp sechs Monate nach Korruptionsvorwürfen gegen SAP in Südafrika hat der Softwarekonzern "Unregelmäßigkeiten" eingeräumt. Das berichten Medien.

Eine Untersuchung der fragwürdigen Kommissions-Zahlungen für Geschäfte mit Staatsfirmen habe "Anzeichen von Fehlverhalten" zu Tage gebracht, teilte SAP mit.

Der Konzern mit Sitz in Baden-Württemberg räumte ein, es habe "Unregelmäßigkeiten" gegeben. Aber das Unternehmen habe zu keinem Zeitpunkt direkte Zahlungen an Mitarbeiter der staatlichen Unternehmen oder Regierungsvertreter geleistet.

Politisch vernetzte Unternehmerfamilie soll profitiert haben

SAP soll seit 2014 unüblich hohe Kommissionen an politisch vernetzte Firmen gezahlt haben. Mit dem Ziel, sich bei Staatsunternehmen Aufträge zu sichern. Wie unter anderem die Nachrichtenagentur dpa berichtet, geht es um Summen von rund 113 Millionen Rand (umgerechnet etwa 8 Millionen Euro).

Die Empfänger waren Firmen der Unternehmerfamilie Gupta. Die Gupta-Brüder gelten als enge Freunde von Ex-Staatspräsident Jacob Zuma und stehen im Zentrum eines Korruptionsskandals. Zuma trat im Februar 2018 zurück. 

Börsenaufsicht und Justiz ermitteln - Manager entlassen

Wegen der Vorgänge in Südafrika ermitteln auch die US-Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium, erklärte SAP. Der Software-Hersteller ist auch an der Börse New York notiert.

Er war im Juli 2017 gegen drei für die Geschäfte mit Südafrikas Energieversorger Eskom und dem Logistikunternehmen Transnet verantwortliche Manager disziplinarisch vorgegangen, berichtete dpa. Sie hätten inzwischen gekündigt, hieß es von SAP.

SAP bleibt vorerst eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Wir werden die Korruptionsvorwürfe und das Vorgehen dagegen im Auge behalten. 

Lesen Sie hier das ausführliche Unternehmensporträt

SAP SE: ISIN / WKN 716460

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