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Nach schwerem Erdbeben: Chipkonzern TSMC unterbricht Produktion
Taiwan ist am Mittwoch vom schwersten Erdbeben seit 25 Jahren erschüttert worden. Der Halbleiterhersteller Taiwan Semiconductor (TSMC) musste deshalb zeitweise die Produktion unterbrechen.
Betroffen war unter anderem der Hauptsitz des Unternehmens in der Kreisstadt Hsinchu im Nordwesten der Insel. TSMC hat den Vorgang mittlerweile bestätigt, nachdem mehrere Medien übereinstimmend darüber berichtet hatten.
An mindestens zwei Fertigungsstätten habe es teils große Schäden gegeben, weswegen alle Maschinen gestoppt und die Mitarbeitenden evakuiert wurden. Alle Angestellten seien aber in Sicherheit und hätten teils begonnen, an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren, so TSMC gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Auch 3-Nanometer-Fertigung betroffen
Wie die taiwanesische Fachzeitschrift "DigiTimes" unter Berufung auf anonyme Mitarbeitende berichtet, werden aber nicht alle Produktionslinien sofort wieder starten können. So seien teils Pipelines gebrochen und Wafer schwer beschädigt worden. Auch gebe es in Laboren Risse in den Wänden. TSMC führe derzeit eine umfassende Untersuchung der Schäden durch.
Betroffen ist laut "DigiTimes" auch TSMCs 3-Nanometer-Fertigung, die derzeit am weitesten fortgeschrittene Technologie in der kommerziellen Produktion von Halbleitern. Diese soll 2024 voraussichtlich 15 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens ausmachen. In Nanometern wird die Strukturbreite auf Halbleitern angegeben. Je geringer die Strukturbreite, desto mehr Chips passen in der Produktion auf eine Wafer-Siliziumscheibe, und die einzelnen Halbleiter verbrauchen weniger Strom.
Das Erdbeben am Mittwoch hatte eine Stärke von mindestens 7,2 auf der Richterskala und war das stärkste seit 25 Jahren auf Taiwan. Laut Reuters kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Das genaue Ausmaß der Schäden ist bislang nicht absehbar.
Im Tradegate-Handel ist die TSMC-Aktie aktuell 1,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 128,40 Euro (Stand: 3.4.2024, 10:21 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 0,8 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 50,7 Prozent an Wert gewonnen.
TSMC ist wirtschaftlich sehr erfolgreich, das Unternehmen fertigt etwa für den US-Halbleiterkonzern Nvidia die sehr gefragten Chips für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Das größte Risiko für den Konzern stellt ein möglicher Einmarsch Chinas in Taiwan dar. Wie ECOreporter die Aktie aktuell einschätzt, lesen Sie hier.
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Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR: ISIN US67066G1040 / WKN 918422