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Tech-Aktie Sartorius: 731 % Plus in 5 Jahren
Die Sartorius AG ist auf Laborinstrumente und Produktionsprozesse für die Pharmaindustrie spezialisiert. Das Technologieunternehmen aus Göttingen ist hoch profitabel und wächst stetig. Aber wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?
Sartorius entstand 1870 mit der Eröffnung der feinmechanischen Werkstatt F. Sartorius in Göttingen. Das Unternehmen wurde mit einer Analysewaage aus dem damals neuartigen Leichtmetall Aluminium schnell erfolgreich – auch international. Noch heute ist die Wägetechnik ein wichtiges Standbein von Sartorius.
Der Konzern beschäftigt aktuell über 9.000 Mitarbeiter und hat Produktionsstätten, Vertriebsniederlassungen und Handelsvertretungen in mehr als 110 Ländern.
Wachstum durch Übernahmen
Sartorius hat im Laufe seiner Firmengeschichte zahlreiche Unternehmen übernommen – beispielsweise im Jahr 2000 die Biotechnologie-Sparte von B. Braun Melsungen, 2005 den US-Feuchtmessgerätehersteller Omnimark Instrument und 2015 den Service-Spezialisten Cellca. Einer der größten Konkurrenten von Sartorius ist der US-Konzern Thermo Fisher Scientific, eine ehemalige ECOreporter-Favoriten-Aktie.
Weltweit zweistellige Zuwächse
Sartorius steigert seit Jahren kontinuierlich seine Umsätze. 2016 lag der Jahresumsatz bei 1,3 Milliarden Euro, 2018 bei 1,57 Milliarden Euro. 2019 setzte Sartorius fast 1,83 Milliarden Euro um. Hauptabsatzmärkte im Geschäftsjahr 2019 waren die Regionen Europa und Mittlerer Osten (40 Prozent Umsatzanteil), Nord- und Südamerika (35 Prozent) und Asien-Pazifik (25 Prozent). In allen Regionen konnte das Unternehmen im Vergleich zu 2018 zweistellig zulegen.
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Auch die Gewinne sind stetig gestiegen. Zwischen 2016 und 2018 lag das jährliche Gewinnwachstum bei 11,3 bis 23,2 Prozent. Im Geschäftsjahr 2019 hat Sartorius nach vorläufigen Zahlen einen Nettogewinn von 209 Millionen Euro erzielt – 19,2 Prozent mehr als 2018. Auch für das laufende Jahr geht der Konzern von zweistelligen Zuwachsraten aus.
Die Aktie schlägt MDAX und TecDAX deutlich
Sartorius hat (Stand 10.2.2020) eine Marktkapitalisierung von knapp 8,5 Milliarden Euro. Die Vorzugsaktie des Unternehmens ist seit Mitte Juni 2012 im deutschen Technologiewerteindex TecDAX und seit Ende September 2018 außerdem im Mittelstands-Aktienindex MDAX.
In den letzten zwölf Monaten (10.2.2019 bis 10.2.2020) ist der Kurs der Vorzugsaktie um mehr als 67 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: TecDAX und MDAX legten im gleichen Zeitraum um 25 bzw. 22 Prozent zu. Auf Sicht von fünf Jahren hat die Sartorius-Aktie 731 Prozent an Wert gewonnen (TecDAX: 111 Prozent, MDAX: 51 Prozent). Die hohen Kurszuwächse sind auf sehr gute Geschäfte mit Großkunden aus der Medizintechnik- und Pharmabranche zurückzuführen. Die Schweizer Pharmakonzerne Roche und Novartis sind seit Jahren Kunden von Sartorius, ebenso der Dialyse-Spezialist Fresenius.
Stabile Aktionärsstruktur
Die Hälfte der Sartorius-Stammaktien, also der stimmberechtigten Anteile, befindet sich im Besitz einer Sartorius-Erbengemeinschaft. 34 Prozent der Stammaktien hält Bio-Rad Laboratories, ein Pharmaunternehmen aus den USA. Die nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien befinden sich zu rund 91 Prozent in Streubesitz, also im freien Handel. Rund 9 Prozent werden vom Unternehmen selbst gehalten. Anleger sollten sich aufgrund der besseren Handelbarkeit für die Vorzugsaktie entscheiden.
Beim aktuellen Aktienkurs von 225,60 Euro (10.2.2020, 14:38 Uhr) liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Sartorius-Vorzugsaktie bei ungefähr 73 – selbst für ein Technologieunternehmen ein sehr hoher Wert. Zum Vergleich: Der Konkurrent Thermo Fisher weist aktuell ein KGV von knapp 36 auf.
Bei der Dividende ist noch Luft nach oben
Sartorius zahlte erstmals 2001 eine Jahresdividende in Höhe von 0,26 Euro je Vorzugsaktie. Seitdem hat das Unternehmen die Dividende stetig erhöht – außer während der Finanzkrise: 2008 und 2009 kürzte die Konzernleitung die Dividende. Für das Geschäftsjahr 2019 sollen Aktionäre 0,68 Euro je Vorzugsaktie erhalten.
Die Dividendenrendite bewegt sich seit 2015 zwischen 0,6 und 0,8 Prozent. Sartorius schüttet zwischen 25 und 30 Prozent seines Gewinns an die Aktionäre aus. Für ein Technologieunternehmen ist das ein guter Wert, der aber noch Spielraum für weitere Dividendenerhöhungen lässt.
Nachhaltiger als die Konkurrenz
Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur imug/Vigeo Eiris sieht bei Sartorius keine schwerwiegenden Nachhaltigkeits-Kontroversen. Die Agentur bescheinigt dem Konzern insgesamt eine Nachhaltigkeit leicht über dem Durchschnitt des Branchensegments "Health Care Equipment & Services“. Bei Umweltthemen schätzt imug/Vigeo Eiris Sartorius deutlich stärker ein als viele Konkurrenten, sieht aber noch Verbesserungsbedarf im Bereich Entsorgung.
Fazit: Sartorius hat ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell, gute Wachstumsaussichten und eine stabile Aktionärsstruktur. Der Konzern ist nicht kerngrün, aber nachhaltiger als ein Großteil der Konkurrenz.
Die Aktie ist in den vergangenen Jahren hervorragend gelaufen und dementsprechend derzeit sehr hoch bewertet. Interessierte Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten. Aktuell notiert die Aktie bei 225,60 Euro. Einstiegskurse sieht ECOreporter zwischen 180 und 200 Euro.
Bei welchen Gesundheitsaktien sich aktuell Einstiegschancen bieten, verrät Ihnen ECOreporter hier.
Sartorius Vz: ISIN DE0007165631 / WKN 716563