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IEA: Klimaanlagen in Zukunft zweitgrößter Stromverbraucher
Es gibt immer mehr Klimaanlagen – vor allem in den Schwellenländern. Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt vor dem Trend. Denn dieser wird einer der Hauptgründe für den zukünftigen Anstieg des weltweiten Strombedarfs sein. Die IEA fordert strengere Auflagen an die Hersteller. Die Anlagen müssen effizienter werden. Nur so könne der große Stromverbrauch im Zaum gehalten werden.
In einer neuen Studie prognostiziert die IEA, dass sich die Anzahl der Klimaanlagen bis 2050 weltweit verdreifachen wird. Während gegenwärtig 1,6 Milliarden Klimaanlagen ihren Dienst verrichten, werden es laut Schätzungen der IEA 2050 5,6 Milliarden sein. Vor allem der wachsende Wohlstand in den Schwellenländern wird dazu führen, dass weltweit immer mehr Klimaanlagen genutzt werden.
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Klimaanlagen hinter Industrie bald zweitgrößter Stromfresser
Bereits jetzt werden 10 Prozent des weltweiten Energiebedarfs für die Kühlung von Luft in Gebäuden verwendet. Die IEA prophezeit, dass in den kommenden beiden Jahrzehnten Klimaanlagen der zweitgrößte Stromfresser sein werden, direkt nach der Industrie.
Der hohe Stromverbrauch könnte jedoch abgemildert werden, wenn die Klimaanlagen effizienter werden. In Europa und Japan verbrauchen bereits jetzt Klimaanlagen 25 Prozent weniger Strom als vergleichbare Anlagen, die in den USA und China in Betrieb sind. Würden weltweit nur effiziente Klimaanlagen verbaut, könnte man den zukünftig zu erwartenden Stromverbrauch um die Hälfte senken.
Durch Auflagen kann der Energiebedarf gebändigt werden
Der Geschäftsführer der IEA, Fatih Birol, erklärt: "Klimaanlagen sind der blinde Fleck der gegenwärtigen Energiedebatte. Sobald das globale Wohlstandsniveau weiter steigt, wird die Anzahl der Klimaanlagen in die Höhe schießen." Man müsse weltweit verbindliche Auflagen schaffen, so Birol weiter. Momentan seien die Effizienzanforderungen an Klimaanlagen zu gering.
Heute verfügt ein Drittel der weltweiten Haushalte über eigene Klimaanlagen. In den USA und Japan ist die Anzahl besonders hoch - 90 Prozent der Haushalte sind in den beiden Ländern mit Klimaanlagen ausgestattet. In den heißesten Regionen der Welt sind es lediglich 8 Prozent.
Wenn durch verbindliche Auflagen der Stromverbrauch von Klimaanlagen gesenkt werden könnte, dürfte das nicht nur der Umwelt zu Gute kommen, gibt die IEA bekannt. Es würde auch die Kosten senken, die durch den hohen Strombedarf entstehen, so die Agentur weiter. Laut ihren Schätzungen könnten durch stromsparende Klimaanlagen mehr als 2,9 Milliarden US-Dollar an Kosten eingespart werden, die durch einen höheren Strombedarf entstehen würden.
Indien am stärksten betroffen
Vor allem in Indien werde der Stromverbrauch durch die Nutzung von Klimaanlagen am stärksten ansteigen, schätzt die IEA. Bis 2050 könnten auf Klimaanlagen 45 Prozent des Stromverbrauchs des Landes entfallen. Dies würde es nötig machen, neue Kraftwerke zu bauen - vor allem solche, die auch nachts Strom liefern könnten.
Fatih Birol, Chef der IEA: "Die Kosten für zusätzliche Kraftwerke können am einfachsten durch höhere Auflagen an die Energieeffizienz der Klimaanlagen vermieden werden. Das ist der einfachste Weg, den die Regierungen der betroffen Staaten gehen sollten."