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Neues Rating für Aktien: DWS will nachhaltiger werden
Die Fondsgesellschaft DWS will Aktien und Anleihen künftig intensiver prüfen. Ein neues Rating-System soll das möglich machen.
Das Rating-System greift demnach auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals der UN; SDGs) zurück. Die 17 UN-Ziele enthalten zum Beispiel Vorgaben für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Sie gelten in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermaßen.
Spezielle Software soll gute und "schlechte" Unternehmen unterscheiden
"Unser neues SDG Rating System verbessert deutlich unsere Fähigkeiten, Emittenten von Aktien und Anleihen auf ihre Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung der Welt zu prüfen", ist Petra Pflaum überzeugt. Sie ist Chief Investment Officer für Responsible Investments bei der DWS, also verantwortlich für die nachhaltigen Fonds.
Die DWS integriert ab sofort den sogenannten MSCI-Datensatz "ESG Sustainable Impact Metrics" in ihre Software. ESG steht für Environmental, Social und Governance - also Umwelt, Soziales und nachhaltige Unternehmensführung.
Für börsennotierte Aktien und Anleihen erfasst die DWS-Software, in welchem Umfang die Produkte und Dienstleistungen der jeweiligen Unternehmen eines oder mehrere der UN-Ziele unterstützen. Mit Hilfe dieser Daten identifiziert die Fondsgesellschaft möglichst die Unternehmen, die durch ihre Produkte und Leistungen dazu beitragen, dass die Welt die UN-Nachhaltigkeitsziele erreicht.
Längst nicht alle Unternehmen tragen ihren Teil zu den Nachhaltigkeitszielen bei
Um ESG-Vorreiter zu erkennen, also besonders nachhaltige Unternehmen, führte das Unternehmen Analysen durch. Die DWS prüfte etwa mehrere führende Aktienindizes, um zu beurteilen, in welchem Umfang das jeweilige Anlagespektrum einen Nachhaltigkeitsbeitrag leistet.
Als Beitrag galt hier, wenn zumindest ein Teil des Umsatzes aus Produkten stammte, die mit den UN-Zielen verbunden sind. "Es ergab sich, dass weniger als die Hälfte der Basisunternehmen aller untersuchten Indizes einen positiven Nachhaltigkeitsbeitrag leisten", hieß es.
Todesstrafe, Korruption und Atomwaffen werden berücksichtigt bei Anleihen
Ein weiterer Anlageansatz zur Förderung der UN-Nachhaltigkeitsziele liegt darin, Staatsanleihen daraufhin zu prüfen, ob das jeweilige Land die politischen und Bürgerrechte seiner Einwohner schützt und ausbaut. So sortiert die ESG-Software der DWS Staaten unter anderem anhand ihrer Menschenrechtslage, der Verbreitung der Todesstrafe oder der Korruption.
Sie berücksichtigt dabei auch, ob es sich um Demokratien oder autokratische Regimes handelt. Weitere Aspekte sind die militärischen Ausgaben und der Besitz von Atomwaffen.