Neuseeland will den Finanzsektor verpflichten, über Risiken des Klimawandels zu informieren. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Neuseeland verpflichtet Finanzbranche zu Aufklärung über Klimarisiken

Als erstes Land weltweit hat Neuseeland ein Gesetz eingeführt, das den Finanzsektor dazu verpflichtet, die Auswirkungen des Klimawandels auf seine Geschäfte zu berücksichtigen – und Kunden und Anteilseigner über Risiken zu informieren.

Alle Banken mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde neuseeländischer Dollar (rund 600 Millionen Euro), Versicherer, die ein entsprechendes Vermögen verwalten, und alle an der Börse des Landes gelisteten Aktien- und Anleiheemittenten müssen demnach künftig umfassend die Risiken des Klimawandels ausweisen. Etwa 200 Unternehmen sollen davon betroffen sein.

Berichterstattung ab 2022

Man könne nicht bis 2050 klimaneutral werden, „wenn der Finanzsektor nicht weiß, welche Auswirkungen seine Investitionen auf das Klima haben“, sagte Klimaminister James Shaw. „Dieses Gesetz wird die Klimarisiken und die Widerstandsfähigkeit in das Herz der finanziellen und geschäftlichen Entscheidungsfindung bringen.“

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Finanzunternehmen eine Erklärung abgeben, wie sie mit klimabezogenen Risiken und Chancen umgehen. Ein Flughafen in Küstennähe müsste dann etwa Gefahren durch den Anstieg des Meeresspiegels darlegen. Die Offenlegung in den Geschäftsberichten soll für die Geschäftsjahre ab 2022 erforderlich sein, sobald das Gesetz verabschiedet ist. Die Vorlage ist bereits in das neuseeländische Parlament eingebracht.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat das Ziel ausgegeben, das Land bis 2050 klimaneutral zu machen. Bis 2035 soll die gesamte Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen stammen.

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