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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Nordex-Werk in Rostock ist geschlossen – erneute Kritik
Der Hamburger Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat seine Rotorblatt-Fabrik in Rostock mit Ende der letzten Schicht am gestrigen Donnerstag geschlossen. Bis zu 600 Beschäftigte verlieren damit ihre Stelle, sie wechseln in eine Transfergesellschaft. Die Gewerkschaft IG-Metall und die Politik übten noch einmal Kritik am Unternehmen.
Die Verlegung der Produktion nach Indien sei wegen des Transports der fertigen Flügel über Tausende Kilometer klimapolitisch nicht sinnvoll, erklärte die Gewerkschaft. Man müsse dafür sorgen, dass Arbeitsplätze in Deutschland entstehen – und dass die Wertschöpfung auch in Deutschland bleibe.
"In ein, zwei Jahren werden wir jedes Rotorblatt brauchen"
Bereits im Februar hatte Nordex angekündigt, die Rotorblatt-Fertigung im Osten Rostocks zu beenden. ECOreporter berichtete hier. Gründe seien das schwierige Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie eine Verschiebung der Nachfrage. Landes- und Bundespolitiker sowie Fachleute hatten das Aus kritisiert.
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Angesichts der Notwendigkeit zum Windkraftausbau sei die Schließung des einzigen noch verbliebenen Rotorblattwerks in Deutschland nicht nachzuvollziehen, erklärte etwa der Grünen-Politiker und Vorsitzende des Landesverbands für Erneuerbare Energie (LEE) Mecklenburg-Vorpommern, Johann-Georg Jaeger: "Wir schließen dieses Werk, obwohl wir wissen: In ein, zwei Jahren werden wir jedes Rotorblatt brauchen - und zwar die aus Indien und aus Deutschland."
Die Nordex-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 3,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 8,39 Euro (Stand: 1.7.2022, 10:27 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 28,1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 54,3 Prozent an Wert eingebüßt.
ECOreporter rät vom Einstieg in die Nordex-Aktie weiterhin ab. Mit der Werkschließung in Rostock versucht das Unternehmen, seine Kosten zu senken und damit die Margen zu verbessern – diese waren bereits vor der Corona-Pandemie schwach und sind durch die Krise weiter unter Druck geraten. Nach dem Corona-Tief war die Nordex-Aktie bis April 2021 lange gut gelaufen, bei mehr als 26 Euro markierte sie ein Fünf-Jahres-Hoch. Diese Buchgewinne haben sich mittlerweile wieder vollständig in Luft aufgelöst.
Welche Aktien aus dem Windenergiesektor die Redaktion als aussichtsreich einschätzt, lesen Sie in unserem Branchenüberblick Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
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