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Meldungen, Institutionelle / Anlageprofis
Norwegischer Pensionsfond soll mehr Druck auf Rheinmetall ausüben
Der norwegische Pensionsfonds soll Druck auf den deutschen Rüstungshersteller Rheinmetall ausüben und sich im Zweifelsfall von seinen Anteilen an dem Unternehmen trennen. Das fordert eine Gruppe europäischer institutioneller Investoren und Nichtregierungsorganisationen parallel zur Rheinmetall-Hauptversammlung am heutigen Dienstag.
Da Rheinmetall unter anderem Bomben an Saudi-Arabien für den Krieg im Jemen liefere, soll der Fonds seine Investitionen in den Konzern überdenken und Druck auf dessen Waffenexportpraxis ausüben, fordert die Gruppe in einem Schreiben.
Angeführt wird die Investorenkoalition von den Gründungsmitgliedern der SFC- Shareholders for Change, der nachhaltigen Bank für Kirche und Caritas (BKC) und Fondazione Finanza Etica. Der norwegische Pensionsfonds ist mit einem verwalteten Gesamtvermögen von über 930 Milliarden Euro der weltweit größte Staatsfonds und derzeit mit einem Unternehmensanteil von 2,57 Prozent im Wert von insgesamt ca. 116 Millionen Euro ein bedeutender Aktionär von Rheinmetall.
"Wir hoffen, als bedeutender Aktionär den norwegischen Pensionsfonds davon überzeugen zu können, Druck auf die Unternehmensführung von Rheinmetall auszuüben, um bereits im eigenen Interesse Reputationsrisiken sowie Rechtsrisiken bei Rheinmetall und daraus erwachsene finanzielle Risiken zu vermeiden”, erklärt Tommy Piemonte, Leiter Nachhaltigkeitsresearch bei der BKC.
Die BKC forderte Vorstand und Aufsichtsrat von Rheinmetall zudem wie bereits jedes Jahr seit 2017 dazu auf, Waffenexporte in Länder, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind, einzustellen.
Aufgrund der Corona-Krise hält Rheinmetall seine heutige Hauptversammlung wie viele Unternehmen virtuell ab. Kritik hatte es dabei auch an der Entscheidung gegeben, Journalisten keinen Informationszugang zu der Übertragung zu gewähren.