Kohlebagger von RWE / Foto: Unternehmen

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Norwegischer Staatsfonds: Erst kräftige Gewinne mit RWE, nun Verkauf aus Klimaschutzgründen

Weg mit der RWE-Aktie: Das ist die neue Devise beim größten Staatsfonds der Welt, dem norwegischen Pensionsfonds, genauer Name: Norway’s Government Pension Fund Global – kurz GPFG. Immerhin über 900 Milliarden Euro soll er verwalten, um Renten und Sozialversicherungsgeld zu sichern.

Ende 2019 besaß der Fonds rund 160 Millionen Euro in RWE-Aktien. Insgesamt soll RWE am Freitag, 15.5.2020, an den Börsen 15,7 Milliarden Euro wert gewesen sein. Der norwegische Staatsfonds gehörte zu den größten Investoren bei RWE, neben den Städten Dortmund und Essen und dem US-amerikanischen Vermögensverwalter BlackRock.

Ausstieg mit Gewinn

2015 hatte die norwegische Regierung Kriterien zum Divestment aus Kohleunternehmen aufgestellt und Geld aus Unternehmen abgezogen, die mehr als 30 Prozent ihres Geschäfts mit Kohle oder Kohleverstromung erzielen. Das betraf RWE noch nicht. Nun sollen auch Unternehmen tabu sein, die über 10 Gigawatt Kohleverstromungskapazitäten haben oder jährlich über 20 Millionen Tonnen Kohle produzieren. Darunter soll auch RWE fallen. Die RWE-Aktie hatte auch im Zuge der Proteste um den Hambacher Forst kräftig an Wert verloren. Dann stockte der norwegische Staatsfonds seinen RWE-Anteil zu günstigen Kursen auf. Wenn er nun verkauft, hat er einen dicken Batzen Gewinn erzielt, weil sich die RWE-Aktie deutlich erholt hat.

Insgesamt will die norwegische Regierung ein Divestment von 5,1 Milliarden Euro einleiten. Das wird vor allem die australische Kohleindustrie treffen, also Unternehmen wie AGL Energy, BHP Billiton und South 32.

Übrigens hat auch die Stadt Bochum inzwischen zwei Drittel ihrer RWE-Aktien verkauft, Mühlheim an der Ruhr und Herne immerhin ein Drittel, und der Kreis Siegen-Wittgenstein verscherbelte sämtliche RWE-Papiere.

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