Oatly-Aktie verliert 21 % - was steckt dahinter?

Produktionsprobleme, Absatzschwierigkeiten, hohe Kosten: Der schwedische Hafermilchhersteller Oatly rechnet damit, seine Jahresziele zu verfehlen. Für die Aktie geht es weiter bergab.

Oatly hat für das dritte Quartal 2021 einen Umsatz von 171,1 Millionen US-Dollar gemeldet. Ein deutlicher Anstieg, verglichen mit den 114,7 Millionen Dollar aus dem Vorjahresquartal, Analysten hatten im Schnitt jedoch mit 186 Millionen Dollar gerechnet. Der Nettoverlust vervierfachte sich im Berichtszeitraum auf 41,2 Millionen Dollar.

Oatly erklärt die schwachen Zahlen mit höheren Produktions- und Transportkosten sowie negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zudem gebe es in einem Werk Qualitätsprobleme, Lagerbestände müsste deshalb wahrscheinlich vernichtet werden. Für das Gesamtjahr geht Oatly nur noch von einem Umsatz in Höhe von 635 Millionen Dollar aus. Bislang hatte das Management mit 690 Millionen Dollar gerechnet.

Nach Veröffentlichung des Quartalsberichts verlor die Oatly-Aktie am gestrigen Montag weitere 21 Prozent an Wert. Seit dem Börsenstart im Mai hat sich der Kurs auf 8,30 Euro halbiert (Stand 16.11.2021, 9:38 Uhr).

ECOreporter hatte bereits beim Börsengang zur Vorsicht bei der Oatly-Aktie geraten. Das Unternehmen hat keinen entscheidenden technologischen Vorsprung vor seinen Wettbewerbern, bietet keine Bio-Ware an und muss sich gegen deutlich günstigere Milchersatzprodukte von Supermarktketten und Drogeriemärkten behaupten. Im ersten Halbjahr vervielfachte sich der Nettoverlust auf 91 Millionen Dollar.

Nach Einschätzung der Redaktion ist die Aktie weiterhin ein riskantes Investment und trotz der hohen Kursverluste nach wie vor zu teuer: Die aktuelle Marktkapitalisierung von Oatly liegt bei 5,5 Milliarden Dollar, der letzte Jahresumsatz betrug nur rund 400 Millionen Dollar.

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Oatly Group AB ADR: ISIN US67421J1088 / WKN A3CQRG