Photon Energy erwartet, 2022 in allen Geschäftsbereichen deutlich mehr zu verdienen. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Anleihen / AIF

Photon Energy gibt Prognose für 2022 ab – Umsatz soll um fast 80 % steigen

Der niederländische Solarstromerzeuger Photon Energy erwartet 2022 "ein kontinuierliches Wachstum in allen Geschäftssegmenten" und eine deutliche Steigerung bei Umsatz und Ergebnis. Ob es dem Unternehmen gelingt, in die Gewinnzone zurückzukehren, bleibt aber unklar.

Der Umsatz soll 2022 demnach um 78,8 Prozent auf 65 Millionen Euro steigen. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnet Photon Energy im Jahresvergleich sogar mit einem Plus von 87,8 Prozent. Angaben zum erwarteten Nettoergebnis machte das Unternehmen nicht.

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Photon Energy geht davon aus, im Laufe des Jahres deutlich von steigenden Strompreisen zu profitieren. Das Unternehmen ergänzte das firmeneigene Portfolio jüngst um zwei große Solarkraftwerke in Australien mit einer Gesamtkapazität von 14,6 Megawattpeak (MWp) und ein 1,4-MWp-Kraftwerk in Ungarn, die auf Merchant-Basis ohne staatliche Unterstützung betrieben werden. Zusätzlich wurden die meisten der ungarischen Kraftwerke der Gruppe laut Photon Energy im April 2022 vorübergehend auf das Merchant-Modell umgestellt. Infolgedessen sollen die Einnahmen aus dem Verkauf von Strom, der von dem wachsenden Portfolio der Gruppe erzeugt wird, aufgrund der weltweit hohen Strompreise steigen.

Mehr Kunden, mehr Verkäufe 

Wegen der positiven Entwicklung des Projektentwicklungsgeschäfts und des großen Interesses an Lösungen zur Energiesteuerung für Industriekunden erwartet Photon Energy auch in diesen Bereichen steigende Umsätze. Das Handelsgeschäft der Gruppe mit Solarkomponenten (Module, Wechselrichter, Batterien) soll 2022 ebenfalls ein sehr dynamisches Wachstum verzeichnen. Photon Energy will zudem weiterhin aktiv in neue Solarkraftwerke investieren und dabei auf seine eigene Projektpipeline zurückgreifen, die sich derzeit auf 746 MWp beläuft.

Die Photon Energy-Aktie ist an der Frankfurter Börse aktuell 0,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 1,90 Euro (Stand: 21.4.2022, 8:01 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 20,7 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 32,7 Prozent im Minus.

Im November 2021 gelang Photon Energy die Platzierung seiner dritten Euro-Anleihe 2021/27 mit einem Volumen von 55 Millionen Euro. Die Anleihe wurde laut Unternehmen erstmals gemäß den Green Bond Principles 2021 der International Capital Market Association (ICMA) als "Green Bond" bewertet. Die neue Anleihe wird seit 23. November im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, aktuell steht sie bei 101,0 Prozent (21.4.2022, 9:28 Uhr).

Deutliche Risiken bleiben

Mit der Anleiheemission konnte Photon Energy eigenen Angaben zufolge nicht nur einen großen Teil der bestehenden Anleihegläubiger davon überzeugen, ihre Bestände an der (ebenfalls börsengehandelten) Anleihe 2017/22 in die neue grüne Anleihe umzuwandeln. Man habe auch viele neue institutionelle Investoren hinzugewonnen, darunter etwa die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Das Geschäft von Photon Energy bleibt aufgrund der unsicheren Aussichten auf dem osteuropäischen Markt aus Sicht von ECOreporter mit deutlichen Standortrisiken verbunden. Zudem ist unklar, wie sich die Ertragslage des Unternehmens entwickeln wird. Auch im Geschäftsjahr 2021 war es dem Konzern bereits gelungen, seinen Umsatz deutlich zu steigern, trotzdem hatte Photon Energy letztlich rote Zahlen geschrieben. Ein Investment in die Aktie oder die Anleihen ist daher mit deutlichen Risiken verbunden.

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Photon Energy Anleihe 2017/22: ISIN DE000A19MFH4 / WKN A19MFH

Photon Energy Anleihe 2021/27: ISIN DE000A3KWKY4 / WKN A3KWKY

Photon Energy N.V. Aktie: ISIN NL0010391108 / WKN A1T9KW

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