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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Plug Power kann Umsatz fast verdoppeln, Aktie verliert deutlich
Der US-Wasserstoffexperte und Brennstoffzellenhersteller Plug Power hat seinen Umsatz im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Gleichzeitig verzeichnet das Unternehmen deutlich mehr Verlust, vor allem wegen gestiegener Kosten.
Von Januar bis März setzte Plug Power 140,8 Millionen US-Dollar um, 96 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Verlust von 0,27 Dollar je Aktie lag hingegen deutlich über dem von Analysten im Durchschnitt erwarteten Minus von 0,16 Dollar je Aktie.
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Vor allem die hohen Erdgaspreise belasteten das Unternehmen – der Wasserstoff, den Plug Power aktuell produziert, ist überwiegend noch „blauer“ Wasserstoff. Das heißt: Er wird aus Erdgas gewonnen unter Speicherung des dabei frei werdenden CO2. Bei den Gaspreisen erwartet Plug Power erst 2023 wieder eine Entspannung.
Hinzu kommen hohe Expansionskosten. Plug Power will nun versuchen, besonders seine Logistikkosten zu senken und die Effizienz zu verbessern. Bis 2025 möchte Plug Power einen Umsatz von 3 Milliarden Dollar erreichen, eine Bruttomarge von 30 Prozent und eine operative Marge von 17 Prozent.
Kosten sollen gesenkt werden
In den nächsten zwölf Monaten strebt Plug Power eine Senkung der Service-Stückkosten um 30 Prozent und bis Ende 2023 um 45 Prozent an. Mit seiner neuen Generation der GenDrive-Brennstoffzelle verbesserte das Unternehmen die Servicemarge gegenüber dem vierten Quartal 2021 bereits um 30 Prozent. Schon Ende 2022 geht Plug Power im Brennstoffzellengeschäft vom Erreichen der Break-Even-Schwelle aus, also dem Punkt, an dem der Unternehmensbereich Geld verdient.
Eine Verdoppelung des Volumens senkt die Systemkosten laut Plug Power um 25 Prozent. Im Geschäft mit Wasserstoffproduktionsgeräten – sogenannten Elektrolyseuren – will das Unternehmen bis 2025 eine Kostensenkung um 60 bis 70 Prozent erreichen, heißt es im Quartalsbericht.
Der deutlich gestiegene Verlust und der Ausblick auf anhaltende Belastungen ließen die Aktie am gestrigen Mittwoch abstürzen. Im Tradegate-Handel schloss sie 14,4 Prozent im Minus bei 12,79 Euro (Stand: 11.5.2022, 22:26 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 47 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 34 Prozent an Wert verloren.
Plug Power hatte zuletzt verkündet, dass der US-Handelsriese Walmart, in dessen Lagern bereits tausende Gabelstapler mit Plug Power-Brennstoffzellen fahren, dem Unternehmen größere Mengen an Wasserstoff abkaufen will. Das ist ein wichtiger Schritt für das Unternehmen, das in den USA bis Ende 2022 etwa 70 Tonnen, bis 2025 bis zu 500 Tonnen und bis 2028 circa 1.000 Tonnen emissionsfreien Wasserstoff pro Tag produzieren möchte.
Die schlechten Zahlen markieren nun einen weiteren Rückschlag für die Aktie, die seit Mitte April wieder kontinuierlich an Wert verloren hat. Grundsätzlich bedeuten die aktuellen Belastungen aber wenig für die langfristige Perspektive von Plug Power – diese ist schwer abzuschätzen, da der Wasserstoff-Markt sich noch im Entstehen befindet.
Das Beispiel des raschen Stimmungsumschwungs bei Plug Power zeigt allerdings, wie wichtig es für Anlegerinnen und Anleger bleibt, bei Wasserstoff-Aktien eine gesunde Skepsis mitzubringen..
Mehr zur Branche können Sie im ECOreporter-Dossier Von Bloom Energy bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien lesen.
Plug Power Inc.: