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Aktientipps, Nachhaltige Aktien
Von Bloom Energy bis Linde: Das sind die spannendsten Wasserstoff-Aktien
Wasserstoff-Aktien locken mit hohen Kursgewinnen und gelten schon seit Jahren als "das nächste große Ding". ECOreporter analysiert, wie viel Substanz wirklich dahintersteckt, wo sich der Einstieg lohnen kann und um welche Papiere Anlegerinnen und Anleger besser einen großen Bogen machen sollten.
Umweltfreundlich hergestellter Wasserstoff hat enormes Potenzial, wenn es darum geht, Industrieprozesse klimaneutral zu gestalten. Emissionsarmes Stahlkochen ist damit ebenso möglich wie die Herstellung von Düngemittel oder die Dekarbonisierung im Verkehr. Zwar weniger für PKW, aber im Schwerlasttransport für LKW, Züge, Schiffe und Flugzeuge. Die EU hat mittlerweile sogar definiert, wann sich Wasserstoff grün nennen darf – leider mit Vorteilen für Länder, die viel Atomstrom erzeugen.
Längst können Anlegerinnen und Anleger auch über Finanzprodukte in Wasserstoff investieren, etwa über den im Dezember 2020 gestarteten GG Wasserstoff-Fonds. Dieser hat nicht ganz drei Jahre nach seiner Gründung ein Volumen von knapp 96 Millionen Euro, zwischenzeitlich knackte er bereits die 100-Millionen-Euro-Marke. ECOreporter hat den Fonds hier getestet. Den Wasserstoff-ETF L&G Hydrogen Economy hat die Redaktion hier unter die Lupe genommen. Der ETF startete im April 2021 und ist mittlerweile knapp 450 Millionen Euro schwer.
Die politischen Wasserstoffziele sind engagiert, die entsprechenden Budgets groß: Die Bundesregierung will in ihre nationale Wasserstoffstrategie 9 Milliarden Euro investieren, Deutschland soll die weltweite Nummer eins in der Wasserstoffbranche werden. Und die europäische Industrie möchte bis 2050 bis zu 24 Prozent des Gesamtenergiebedarfs in der EU mit Wasserstoff decken. Auch in den USA sind Milliardeninvestitionen in grünen Wasserstoff geplant.
Aber: Noch ist Wasserstoff überwiegend nicht nachhaltig (siehe Kasten) und zudem teuer und ineffizient. Aktien von Unternehmen, die ausschließlich in der Wasserstoffwirtschaft aktiv sind, sind daher weiterhin eher eine Wette als ein strategisches Investment.
Die meisten börsennotierten Wasserstofffirmen machen noch keinen Gewinn. Bei ihnen entfällt daher die Möglichkeit, die Kosten ihrer Aktien anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) zu beurteilen. ECOreporter verwendet daher in diesem Fall das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), um eine Einschätzung abzugeben, ob eine Aktie günstig oder teuer ist. Das KUV ergibt sich aus dem Börsenwert des Unternehmens, geteilt durch seinen Jahresumsatz. Je niedriger das KUV, desto günstiger die Aktie – wobei dies natürlich nicht das einzige Bewertungskriterium ist.
Eine Ausnahme in der Branche bilden Firmen, die zwar auch, aber nicht nur auf Wasserstoff setzen – hier gibt es etablierte und profitabel arbeitende Beispiele.
ECOreporter nimmt folgende Wasserstoffunternehmen unter die Lupe und prüft, ob es hier Kandidaten für einen Einstieg gibt. Überwiegend sind es sogenannte "Pure Player", also ganz auf das Wasserstoffgeschäft ausgerichtete Firmen:
- Air Liquide
- Ballard Power
- Bloom Energy
- Clean Logistics
- Enapter
- FuelCell Energy
- ITM Power
- Linde
- Nel
- Nikola
- PowerCell
- Plug Power
- SFC Energy
- Thyssenkrupp Nucera
So wird Wasserstoff hergestellt
Wasserstoff ist ein Energieträger, der Energie speichern und transportieren kann. Als Sekundärenergie muss er aber zuerst unter Verwendung von Primärenergie hergestellt werden. Umweltfreundlicher oder "grüner" Wasserstoff entsteht nur dann, wenn dazu Erneuerbare Energie genutzt wird.
Der größte Teil des heutzutage hergestellten Wasserstoffs wird von der chemischen Industrie zur sofortigen Verwendung im sogenannten Reformierungsverfahren hergestellt. Dabei wird fossilen Energieträgern, die aus Kohlen-Wasserstoff-Ketten bestehen, der Wasserstoff entzogen. Als Nebenprodukte entstehen unter anderem Kohlenmonoxid, Stickoxide und Schwefeldioxid. Nachhaltigkeit sucht man hier vergebens.
Anders bei der Wasser-Elektrolyse: Hier wird Wasser in die Bestandteile Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) zerlegt. Dafür braucht man Strom – und der kann aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden.
Speichern und transportieren lässt sich Wasserstoff relativ leicht, etwa zusammengepresst oder in flüssiger Form. Druckspeicher gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, von zehn Liter fassenden Gasflaschen bis hin zu Großspeichern mit 100.000 Kubikmetern. Langfristig soll das bestehende Erdgasnetz zur Speicherung genutzt werden.

In einer Brennstoffzelle wird im Wasserstoff gespeicherte chemische Energie als elektrische Energie freigegeben.
Die Euphorie um den möglichen Energieträger der Zukunft hat sich in den letzten zwei Jahren etwas abgekühlt. Die weltweiten Krisen mit hoher Inflation und steigenden Zinsen setzen den Wasserstoff-Aktien als typischen Wachstumswerten zu – gerade Profi-Investoren suchen in turbulenten Zeiten oft etablierte und vermeintlich sicherere Werte. Und auch wenn es an der Börse zuletzt etwas ruhiger zuging: Angesichts von Ukraine-Krieg, Rezessionsgefahr und hohen Preisschwankungen am Energiemarkt bleiben viele Unwägbarkeiten.
Gleichzeitig lassen positive Meldungen etwa über Großaufträge einzelner Unternehmen die Kurse der ganzen Branche schnell nach oben schießen – bevor Gewinnmitnahmen oder enttäuschende Geschäftszahlen wieder für Korrekturen sorgen. An der Börse ging es für Wasserstoff-Aktien in den letzten Monaten jedenfalls häufiger runter als rauf.
Anlegerinnen und Anleger denken oft, sie könnten bei einer Technologie, die so kurz vor dem Durchbruch zu stehen scheint, nur einen Fehler machen: nicht auf den Zug aufzuspringen. In der Vergangenheit hat sich aber häufig gezeigt, dass es gerade bei den Zukunftstechnologien auf die Auswahl der richtigen Papiere ankommt. Seriös lässt sich beim Wasserstoffmarkt, der gerade erst in der Entstehung begriffen ist, noch nicht prognostizieren, welche Unternehmen letztlich zu den Gewinnern zählen werden.
Details zur Einschätzung der Wasserstoffaktien und ihrer Kursentwicklung finden Sie nachfolgend in unserem Premium-Bereich.
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