Siemens Energy bestätigt Verkaufsstopp von Windrädern – Vestas und Nordex profitieren

Der Münchner Energietechnikkonzern Siemens Energy hat noch größere Probleme mit seiner angeschlagenen Windkraftsparte Siemens Gamesa als befürchtet. Die Aktien der Konkurrenz steigen.

Siemens Energy verhandelt derzeit mit der Bundesregierung über mögliche staatliche Garantien in Milliardenhöhe. Das meldete das Unternehmen am gestrigen Donnerstag. Das Windkraftsegment könnte sich 2024 noch schlechter entwickeln als erwartet. In der Mitteilung heißt es dazu: „Auftragseingang und Umsatz im Windgeschäft für das Geschäftsjahr 2024 werden (...) voraussichtlich unter den Markterwartungen, Nettoverlust und Mittelabfluss werden voraussichtlich über den Markterwartungen liegen.“

Springt Siemens als Investor ein?

Nach Informationen des „Handelsblatts“ möchte Siemens Energy vom Bund Projektgarantien in Höhe von mehr als 15 Milliarden Euro. Die Bundesregierung soll dies davon abhängig machen, ob der Mutterkonzern Siemens seine Beteiligung an Siemens Energy wieder aufstockt. Bislang soll Siemens-Chef Roland Busch nicht dazu bereit sein – eigentlich möchte er die Siemens-Beteiligung von derzeit 25 Prozent an Siemens Energy noch weiter herunterschrauben.

Siemens Energy hat wie alle Windradbauer Probleme wegen der aktuell schwachen Margen. Hinzu kommen technische Probleme bei zahlreichen Anlagen des Konzerns (ECOreporter berichtete zuletzt hier).

Damit zusammenhängend bestätigte Siemens Energy gestern auch Medienberichte, wonach das Unternehmen aktuell keine Aufträge für einige seiner Onshore-Turbinenreihen mehr annimmt und auch nur noch ausgewählte Bestellungen für Offshore-Windturbinen akzeptiert.

Während der Kurs der Siemens Energy-Aktie gestern um 35 Prozent einbrach, gewannen die Papiere der Konkurrenten Vestas und Nordex 6,3 bzw. 5 Prozent.

Wie ECOreporter die Aktien von Vestas, Nordex und weiteren börsennotierten Windenergieunternehmen einschätzt, erfahren Sie in unserem Dossier Die besten Windaktien – wo bietet sich ein Kauf an?.