Erneuerbare Energie, Meldungen

Studie: Fossile Brennstoffe stehen vor dem Corona-Kollaps

Der fossilen Brennstoffindustrie drohen durch die Corona-Krise weltweit Verluste von bis zu 25 Billionen US-Dollar (etwa 22 Billionen Euro). Zu diesem Schluss kommt der britische Thinktank Carbon Tracker, der sich mit Auswirkungen des Klimawandels auf die Finanzmärkte befasst, in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie.

Die Summe entspräche für Öl, Gas und Kohle einem Wertverlust von etwa zwei Dritteln. „Das dürfte Schockwellen durch die Wirtschaft schicken“, warnt der Report. Unternehmen, Finanzmärkte und Rohstoffexportländer würden gleichermaßen getroffen.

Für seinen Bericht hat Carbon Tracker Daten der Internationalen Energieagentur analysiert. Demnach habe die Corona-Krise den Höhepunkt der Nachfrage nach fossilen Brennstoffen früher als erwartet herbeigeführt. Künftig sei jedes Jahr ein zweiprozentiger Rückgang der Nachfrage zu erwarten.

In der Folge könnten Energiekonzerne anders als bislang prognostiziert statt mit 39 Billionen US-Dollar jährlich nur noch mit 14 Billionen US-Dollar Gewinn rechnen. Der Marktwert von Unternehmen der Branche würde damit massiv einbrechen, Investitionen sich nicht mehr rentieren. Der Markt habe diese Risiken aber nicht eingepreist, es drohe eine riesige Kohlenstoffblase.

„Jetzt ist es an der Zeit, fossile Brennstoffe auf geordnete Weise herunterzuschrauben. Wir müssen den Effekt auf die globale Wirtschaft kontrollieren und dürfen nicht mehr versuchen, das Unerhaltbare zu erhalten“, schreibt Kingsmill Bond, Autor des Berichts. Die Branche und ihre Investoren hätten diese Gefahr zu lange ignoriert und könnten nun massive Verluste erleiden.

Es sei „jetzt die Zeit, einen geordneten Rückbau von fossilen Vermögenswerten zu planen“, so Kingsmill Bond. Das Fossilsystem nähere sich seinem Ende. Und Erneuerbare Energien seien nicht nur sauberer, sondern auch billiger.

Ratschläge zum Anlegen in Krisenzeiten hat ECOreporter hier für Sie zusammengestellt.

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