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Studie: Unternehmen setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit – Abfallreduzierung als Priorität
Immer mehr Unternehmen sehen in der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen eine Herausforderung und zugleich eine Chance. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Longitude, einer Tochter der Financial Times. Demnach sehen 83 Prozent der befragten Unternehmen Nachhaltigkeit als Geschäftsmöglichkeit, 72 Prozent betrachten sie als dauerhaften Trend, und 74 Prozent wollen nicht, dass ihre Konkurrenten einen Vorsprung in dem Bereich entwickeln.
Für die Untersuchung wurden 200 Führungskräfte aus den Bereichen Einzelhandel, E-Commerce und Konsumgüter befragt. Außerdem wurden 1.500 Verbraucher interviewt, um deren Einstellung und Überzeugung im Hinblick auf Nachhaltigkeit, ihre Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten und die Erwartungen an die von Unternehmen umgesetzte Nachhaltigkeit zu ergründen.
Daten werden kaum erhoben
Die Wirtschaft reagiere immer mehr auf den Nachhaltigkeitsdruck, so die Studie. Im Fokus stehen Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs-Maßnahmen (ESG für englisch: environmental, social and governance), die Unternehmen von innen heraus umgestalten. Diese Firmen überdenken zum Beispiel ihre Produkte und Verpackungslösungen, um etwas gegen Umweltverschmutzung zu tun. Innovationen erhalten dadurch einen anderen Fokus.
Allerdings müssen Unternehmen, wenn sie Nachhaltigkeit in ihren Alltag integrieren wollen, deren Wirkung quantifizieren können. Hier hakt es: Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass weniger als ein Fünftel der Unternehmen (18 Prozent) seine Nachhaltigkeitsleistung misst. Weniger als die Hälfte gibt an, die Nachhaltigkeit mit finanzieller Leistung verknüpfen zu können.
Ein Großteil der Unternehmen verfügt zudem nicht über Tools, um Fortschritte bei der Nachhaltigkeit zunächst messen und sie anschließend mit Rentabilitätskennzahlen verbinden zu können. Firmen stünden dabei oft im Zwiespalt zwischen Nachhaltigkeitszielen und wirtschaftlichem Profitdenken, so die Studie.
Als größte Herausforderung in Bezug auf Nachhaltigkeit nennen 68 Prozent der Unternehmen Verpackungsmaterialien. Danach folgt das Sammeln von wertigem Müll und Recycling (59 Prozent). Fast die Hälfte (46 Prozent) gibt an, dass der am meisten erwartete Vorteil der Nachhaltigkeitspraktiken Kosteneinsparungen durch Abfallreduzierung sein werden.