Sunrun: Mehr Umsatz und Gewinn, Aktie verliert dennoch

Der US-Solarkonzern Sunrun hat die Zahlen für sein Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Der auf Solaranlagen, Batteriespeicher und Energiedienstleistungen für Privathaushalte spezialisierte Konzern konnte sein Ergebnis demnach deutlich verbessern.

Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr deutlich um 44 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar. Die Umsätze aus Kundenverträgen und Marketing beliefen sich auf 983 Millionen Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 19 Prozent. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Solarenergiesystemen und -produkten stiegen um 71 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar.

Der Nettogewinn belief sich 2022 auf 173 Millionen Dollar. 2021 hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 79,4 Millionen Dollar verzeichnet. Wie schätzt ECOreporter die Sunrun-Aktie ein?

Besonders im vierten Quartal 2022 beschleunigte sich das Geschäft deutlich. So wuchs das Volumen der Kundenverträge zwischen Oktober und Dezember um 21 Prozent, der Umsatz mit Solarenergiesystemen und -produkten legte um 56 Prozent zu. Unter dem Strich stand in dem Quartal ein Nettogewinn von 63 Millionen Dollar, nach einem Vorjahresverlust von 38 Millionen Dollar.

Finanzmarkt reagiert enttäuscht

Die Zahlen sorgten an der Börse dennoch für Enttäuschung: Analysten hatten mit noch besseren Geschäften gerechnet. Die Aktie verlor nach Präsentation der Zahlen am Freitag 6,5 Prozent.

Aktuell ist sie zum Freitag 0,4 Prozent im Minus und kostet 20,73 Euro (Stand: 27.2.2023, 10:51 Uhr, Tradegate-Handel). Auf Monatssicht hat die Aktie 9,6 Prozent nachgegeben, im Jahresvergleich ist sie 15 Prozent im Minus. Auf Sicht von fünf Jahren ist der Sunrun-Kurs um rund 278 Prozent gestiegen.

Sunrun ist in den USA der führende Anbieter von Solaranlagen und Stromspeichern für Privathaushalte. Die Kundinnen und Kunden kaufen keine Anlagen, sondern leasen sie bei dem kalifornischen Unternehmen und bekommen dafür günstig den Strom vom Dach. Um weiterhin eine hohe Anzahl von Anlagen vorfinanzieren zu können, besorgte sich Sunrun im Dezember über eine Reihe von Krediten 835 Millionen Dollar frisches Kapital.

Sunrun leidet derzeit allerdings unter hohen Materialkosten und gestiegenen Kreditzinsen. Zwar hofft das Unternehmen, in den nächsten Jahren von Grünstrom-Subventionen der US-Regierung zu profitieren. Zudem ist Sunrun in einem Wachstumsmarkt gut aufgestellt.

Doch in den vergangenen Jahren schwankten die Unternehmensergebnisse ebenso wie die Aktie deutlich – und das bei niedrigeren Zinsen. ECOreporter schätzt die Sunrun-Aktie daher als riskantes Investment ein. Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg erwägen, sollten einen langen Atem mitbringen.

Analysten gehen davon aus, dass Sunrun 2023 wieder rote Zahlen schreiben wird. Das erwartete Kurs-Umsatz-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2023 beträgt 2, damit ist die Aktie vertretbar bewertet.

Welche Solar-Investments derzeit attraktiver sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnen kann.

Sunrun Inc.: