Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Tesla-Fabrikausfall wird länger dauern, Experte hält Schadensschätzung für übertrieben
Der mutmaßliche Brandanschlag auf einen Strommast in Brandenburg wird beim US-amerikanischen Elektroautobauer Tesla wahrscheinlich zu einem noch längeren Produktionsausfall führen als ursprünglich gedacht. Die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin werde bis Ende nächster Woche ohne Strom sein, erklärte eine Sprecherin des Konzerns am Mittwochabend gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Ein Brand an einem Hochspannungsmast in der Nähe des Tesla-Werks hatte am Dienstag die Stromzufuhr unterbrochen, die Polizei geht von Brandstiftung aus. Eine linksextremistische Gruppe erklärte, für den Anschlag verantwortlich zu sein, die Behörden halten ein entsprechendes Bekennerschreiben für authentisch. ECOreporter hat ausführlich über den Fall berichtet, zuletzt hier.
Experte hält Schaden bei Tesla für geringer
Ursprünglich war Tesla davon ausgegangen, dass die Produktion Ende dieser Woche oder spätestens am Montag wieder anrollen könnte. Nun bleibt die Fabrik noch mindestens eine Woche länger lahmgelegt. Werkleiter Andre Thierig schätzt den Schaden auf einen hohen neunstelligen Betrag, das wären hunderte Millionen Euro. Pro Tag könne das Unternehmen nun mehr als 1.000 Fahrzeuge nicht produzieren, so Thierig.
Der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center for Automotive Research in Bochum, hält den Schaden allerdings für geringer: "Der reine Produktionsausfall für eine Woche ist nach meiner Einschätzung nach der derzeitigen Marktlage eher mit Schäden von vielleicht 100 Millionen Euro vergleichbar", sagte Dudenhöffer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Eine neunstellige Summe ist schon eine hohe Nummer, die nur nachvollziehbar ist, wenn sehr hohe Schäden an Maschinen durch den Brand bei Tesla entstanden sind."
Zudem sei nicht unwahrscheinlich, dass der Autobauer den Ausfall auffangen könne. Die Nachfrage nach Elektroautos sei derzeit weltweit schlecht, in Deutschland beispielsweise sei die Zahl der Neuzulassungen bei Tesla im Februar auf 6.000 Fahrzeuge gesunken, 22 Prozent weniger als im Vormonat. In anderen Märkten wie dem weltweit wichtigsten Automarkt China sei die Situation ähnlich. "Daher sind die Tesla-Werke in Shanghai und den USA nach meiner Einschätzung aktuell nicht ausgelastet und können die Grünheide-Ausfälle auffangen", so Dudenhöffer.
Die Tesla-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 160,14 Euro (Stand: 7.3.2024, 9:00 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 9,1 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 10 Prozent im Minus.
Eine aktuelle Einschätzung der Tesla-Aktie können Sie hier lesen. Beachten Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Nio, Polestar: 10 Elektroauto-Aktien im Crash-Test
Tesla Inc.: ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T