Produktion beim US-Laborausrüster Thermo Fisher. / Foto: Unternehmen

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Thermo Fisher bessert Übernahmeangebot nach – Investor will mehr

Der US-Laborausrüster Thermo Fisher bessert sein Übernahmeangebot für die Hildener Qiagen-Gruppe nach. Doch bei Aktionären des deutsch-holländischen Biotechunternehmens gibt es weiterhin Widerstand.

Anfang März hatten Thermo Fisher und Qiagen eigentlich die Übernahme für einen Preis von 39 Euro je Aktie vereinbart. Das hätte einem Kaufpreis von etwas mehr als zehn Milliarden Euro entsprochen.

Doch die Aussichten für Qiagen als Hersteller von Tests und Diagnose-Produkten haben sich im Zuge der Corona-Krise seitdem deutlich verbessert. Der Hedgefonds Davidson Kempner, der drei Prozent an Qiagen hält, leistet daher Widerstand gegen die seiner Meinung nach zu billige Übernahme.

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Am Donnerstag erklärte Thermo Fisher nun, sein Angebot auf 43 Euro je Aktie aufzustocken. Zudem senkte der US-Konzern die Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent auf 66,67 Prozent. Doch Davidson Kemper ist das weiterhin nicht genug.

In einem offenen Brief erklärte der Fonds, ein fairer Wert für Qiagen liege bei 48 bis 52 Euro je Aktie. Er werde seine Anteile daher nicht verkaufen und fordere andere Aktionäre auf, es ebenfalls nicht zu tun. Der aktuelle Kurs der Qiagen-Aktie liegt im Xetra-Handel bei 42,27 Euro (Stand: 17.7.2020).

Vorstand und Aufsichtsrat haben ihre Unterstützung und Empfehlung des Angebots zur Annahme gegenüber den Aktionären von Qiagen unterdessen erneut bekräftigt. Das Angebot spiegele „die wesentlichen aus der Coronavirus-Pandemie folgenden Verbesserungen unserer Geschäftsentwicklung und unserer Zukunftsperspektiven wider“, erklärte Qiagen-Chef Thierry Bernard.

Solides Investment – aber teuer

Im Fall des Nichterreichens der Mindestannahmeschwelle muss das Biotechnologie-Unternehmen nun aber eine Ausgleichszahlung in Höhe von 95 Millionen US-Dollar an Thermo Fisher leisten.

Die Aktie von Thermo Fisher liegt im Tradegate-Handel aktuell 0,74 Prozent im Plus bei 347,40 Euro (Stand: 17.7.2020, 12:45 Uhr). Auf Monatssicht liegt die Aktie damit 11,75 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 35,10 Prozent an Wert gewonnen.

Die Thermo-Fisher-Aktie ist ein solides Langzeitinvestment. Noch ist aber nicht klar, wie der Übernahme-Poker um Qiagen endet. Zudem ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 31 teuer. Defensiv orientierte Anleger sollten daher abwarten und den Kurs im Auge behalten.

Lesen Sie hier, welche Gesundheitsaktien von der Corona-Krise profitieren.

Thermo Fisher Scientific: ISIN US8835561023 / WKN 857209

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