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Umfrage: Mehrheit ohne Skrupel bei Rüstungs-Investments
Eine Mehrheit der deutschen Anlegerinnen und Anleger findet Investments in Rüstung moralisch vertretbar. Das hat eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox ergeben. Vor dem Ukraine-Krieg sah die Situation noch anders aus.
Für die Umfrage hat Verivox 1.016 Personen befragt. Eine Mehrheit von 58 Prozent erklärte dabei, keine Bedenken zu haben, wenn es um Rüstungs-Investments geht. Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine waren Rüstungs-Investments für beinahe ebenso viele Menschen noch inakzeptabel, wie ältere Erhebungen zeigen.
Überfall auf die Ukraine hat Einstellung geändert
Für 56 Prozent hat der Krieg ihre frühere Einstellung zu Rüstungs-Investments verändert. 32 Prozent haben nun weniger ethische Bedenken als früher. 24 Prozent haben heute größere Vorbehalte als vor dem Krieg. Bei 44 Prozent der Umfrageteilnehmer hat sich die ursprüngliche Position nach eigener Aussage nicht verändert.
Frauen nehmen wesentlich häufiger als Männer eine kritische Position ein: 51 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen findet es moralisch inakzeptabel, wenn private Anlegerinnen und Anleger ihr Geld in Unternehmen aus der Rüstungsindustrie stecken. Vertretbar findet das mit 49 Prozent ein geringfügig kleinerer Anteil der Frauen. Im Gegensatz dazu haben 66 Prozent der männlichen Befragten mit Rüstungs-Investments kein moralisches Problem.
Viele deutsche Rüstungsunternehmen haben von den gestiegenen Verteidigungsausgaben infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine profitiert. Mit Rheinmetall ist ein wichtiger Vertreter der Branche im Frühjahr 2023 in den Leitindex Dax aufgestiegen. Auch in anderen großen Aktienindizes sind Unternehmen aus der Rüstungsindustrie gelistet.
Doch auch wenn die Geldanlage in der Rüstungsindustrie eine höhere Akzeptanz erfährt als noch vor einigen Jahren, bleibt die Forderung der Konzerne, als nachhaltig eingestuft zu werden, in der Bevölkerung umstritten. Laut Verivox sind 45 Prozent dagegen, dass in nachhaltigen Anlageprodukten auch Unternehmen der Rüstungsindustrie enthalten sein dürfen. Die Befürworter sind demgegenüber mit 41 Prozent knapp in der Minderheit.
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13.12.23
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