Biodiesel-Zapfsäule: Billigimporte aus Argentinien und Indonesien machen den deutschen Produzenten zu schaffen. / Foto: VDB

  Erneuerbare Energie, Meldungen

VDB: Biodieselproduktion 2017 auf Vorjahresniveau

Der Verband der Deutschen Biokraftstoff-Industrie (VDB) hat eine Schätzung zur Produktion von Biodiesel in Deutschland veröffentlicht. In Deutschland seien laut VDB im Jahr 2017 3,1 Millionen Tonnen Biodiesel produziert worden. Die Produktion liege damit ungefähr auf dem Vorjahresniveau.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes habe die Nutzung von Biokraftstoffen im selben Zeitraum  rund 7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Darüber hinaus gingen aus dem Betrieb von Biokraftstoffanlagen laut dem VDB "wirtschaftliche Impulse in Höhe von 2,7 Milliarden Euro in Deutschland" aus. Laut Daten des Bundeswirtschaftsministeriums seien das "mehr Impulse als von Windenergie an Land und auf See zusammen", so der Verband weiter.

Produktionsrückgang erwartet wegen Billigimporten

Allerdings erwarte der VDB einen Rückgang der Produktion im laufenden Jahr. Nach Schätzungen des Biokraftstoff-Verbandes sollen im laufenden Jahr bloß 2,3 Millionen Tonnen Biodiesel erzeugt werden. Der Grund: Billigimporte aus Indonesien und Argentinien. In beiden Ländern werde Biodiesel unter Hilfe von staatlichen Subventionen deutlich billiger als in Deutschland produziert.

Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB, warnt: "Wenn die deutsche und europäische Politik nicht umgehend gegen die Dumpingimporte vorgeht, sieht es schwarz aus für die Biodiesel-Branche." Insbesondere der ländliche Raum werde unter dem Niedergang der Biodiesel-Industrie leiden, so Baumann weiter.

Der Vorsitzende des Verbandes fordert die Bundesregierung und die Europäische Kommission auf, umgehend gegen die Dumpingimporte vorzugehen. Dadurch sollen "schwerwiegende Folgen für die deutsche und europäische Biodiesel-Industrie" abgewendet werden, so der Verbandschef. Deutscher Biodiesel werde auch ins Ausland exportiert und die Billigimporte gefährdeten das Ausfuhrgeschäft.

Absatz von Biokraftstoff gestiegen

Der Absatz von Biokraftstoffen lag in Deutschland nach Angaben des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle 2017 bei 2,2 Millionen Tonnen - im Vergleich zum Jahr 2016 eine leichte Steigerung von etwa 50.000 Tonnen.

Bio-Diesel wird aus unterschiedlichen Rohstoffen hergestellt. Nach Verbandsschätzungen dienten in Deutschland im Jahr 2017 als Basis-Rohstoffe für die Biodiesel-Produktion zu rund 56 Prozent Rapsöl, 25 Prozent Altspeisefette, 8 Prozent Soja, 7 Prozent Palm sowie jeweils 2 Prozent tierische Fette und Fettsäuren. Der verarbeitete Raps stammte überwiegend aus Deutschland.

Anzahl der landwirtschaftlichen Nutzflächen für Biodiesel gesunken

Allerdings seien die für die Biodieselproduktion genutzten landwirtschaftlichen Flächen rückläufig. Während 2016 nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) noch etwa 760.000 Hektar für den Rapsanbau zur Biodiesel-Erzeugung genutzt wurden, waren es 2017 lediglich 713.000 Hektar.

Insgesamt nutzten laut FNR Landwirte etwa 6 Prozent der deutschen Ackerfläche von 11,8 Millionen Hektar zum Anbau von Rohstoffen für die Biodiesel-Herstellung. In der Biodiesel-Branche seien 2017 rund 20.000 Arbeitsplätze in Deutschland entstanden. Biodiesel und Bioethanol würden laut FNR etwa 90 Prozent der Erneuerbaren Energien im Straßenverkehr ausmachen.

Verwandte Artikel

20.10.16
 >
10.10.15
 >
13.05.15
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x