Vulcan Energy: Aktie gewinnt 18% in einer Woche – was ist der Grund?

Die Aktie des australischen Lithium-Start-ups Vulcan Energy hat nach einer monatelangen Verlustphase binnen einer Woche fast 20 Prozent an Wert gewonnen. Dem Start der Kurserholung ging eine Nachricht über Änderungen an der Unternehmensspitze voraus.

Vulcan Energy will aus Thermalwasser des Oberrheingrabens in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg durch ein spezielles Filterverfahren Lithium gewinnen, das etwa für die Nutzung in Elektrofahrzeugbatterien weiterverarbeitet werden kann. Mittlerweile sind auch erste Projekte im europäischen Ausland geplant.

Neuer CEO für nächste Unternehmensphase

Das Wasser werden Geothermiekraftwerke an die Oberfläche pumpen. Der dabei erzeugte saubere Strom soll den Energiebedarf der Förderung abdecken und verkauft werden. Ein ausführliches Porträt von Vulcan Energy lesen Sie hier.

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Vulcan Energy teilte in der vergangenen Woche mit, dass der bisherige CEO Francis Wedin zum 1. Juli in die Position des Executive Chair wechselt. Ein Executive Chair ist im anglo-amerikanischen Raum die vorsitzende Person des Leitungs- und Kontrollgremiums eines Unternehmens (Board of Directors), die vom CEO unabhängig auch die Geschäfte des Unternehmens führt. Nachfolger von Wedin als CEO ist Cris Moreno, der 2022 als stellvertretender CEO zu Vulcan Energy gekommen war.

Wedin erklärte, die Änderungen an der Unternehmensspitze sollten sicherstellen, dass der Übergang des Unternehmens aus der Testphase zur industriellen Produktion gelingt. Gerade hier bringt Moreno offenbar Kompetenzen mit: Der Manager verfügt Vulcan Energy zufolge über 20 Jahre Erfahrung in der Realisierung großer Projekte im Energie- und Chemiesektor und war unter anderem für Konzerne wie den Ölriesen Shell oder den europäischen Batteriehersteller Northvolt in leitenden Funktionen tätig.

Seit seinem Amtsantritt 2022 habe Moreno "entscheidend dazu beigetragen, Vulcan von einem auf die Entwicklung fokussierten Team in ein integriertes Entwicklungs-, Ausführungs- und Produktionsunternehmen umzuwandeln, und er hat eine äußerst fähige Projektdirektion aufgebaut", erklärte Wedin in einer Mitteilung.

Die von Moreno bislang realisierten Projekte würden "viele Gemeinsamkeiten mit integrierten Lithiumchemie- und Erneuerbare-Energien-Projekten" wie dem von Vulcan Energy aufweisen, so Wedin weiter. Daher sei Moreno nun der richtige Mann für das Tagesgeschäft, damit Vulcan Energy den nächsten Schritt machen könne.

Aktie bleibt eine Wette

Anlegerinnen und Anleger scheinen das ähnlich zu sehen. Auf Wochensicht stieg der Aktienkurs um 18,1 Prozent, und bislang scheint der Aufwärtstrend ungebrochen: Im Tradegate-Handel ist die Aktie aktuell weitere 4,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 2,78 Euro (Stand: 4.7.2023, 12:27 Uhr). In den vergangenen Monaten war es für den Kurs stetig abwärts gegangen, in sechs Monaten hatte die Aktie 32,4 Prozent an Wert eingebüßt. Im Jahresvergleich ist sie weiter 28 Prozent im Minus.

ECOreporter hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es sich bei der Vulcan Energy-Aktie um ein spekulatives Investment und genau genommen eine Wette handelt. Die angestrebte Lithiumproduktion existiert noch nicht, und von den Geothermieanlagen, die das Unternehmen zur Umsetzung seines Verfahrens benötigt, besitzt Vulcan Energy erst eine einzige.

Anlegerinnen und Anleger, die die Pläne von Vulcan Energy überzeugend genug für einen Einstieg finden, müssen bereit sein, notfalls vollständig auf ihr eingesetztes Kapital zu verzichten.

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Vulcan Energy Resources: ISIN AU0000066086 / WKN A2PV3A