Geothermiekraftwerk in Island. Lohnen sich Investments in Unternehmen wie Daldrup & Sohne, Mercury oder Vulcan Energy? / Foto: Daldrup & Söhne

  Nachhaltige Aktien

Geothermie-Aktien – investieren in Energie aus der Tiefe

Geothermie ist in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie und praktisch unerschöpflich. Man kann sie fördern und nutzen – und an der Börse kann man in Unternehmen investieren, die Bohrtechnologie dafür liefern und Kraftwerke bauen. ECOreporter hat sich angeschaut, ob es hier aussichtsreiche Aktien gibt.

Der Begriff Geothermie beschreibt sowohl die Energie selbst als auch deren Nutzung. Zudem wird zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie unterschieden. Oberflächennahe Erdwärme nutzen oft auch Wärmepumpen von Herstellern wie Carrier Global (Viessmann) aus den USA und Nibe aus Schweden. Mehr zu diesen Aktien lesen Sie in unserem Dossier Wärmepumpen-Aktien: Investieren in die Energiewende?.

Die tiefe Geothermie stößt hingegen buchstäblich in andere Dimensionen vor. Um Wärmereservoire zu erschließen, werden Bohrlöcher von bis zu sechs Kilometern Tiefe gebohrt. Die Anlagen dafür sind wesentlich größer und leistungsfähiger. Um Unternehmen aus dem Geschäftsfeld tiefe Geothermie soll es in diesem Artikel in erster Linie gehen. Diese Aktien betrachtet ECOreporter im Folgenden ausführlich:

  • Climeon
  • Daldrup & Söhne
  • Mercury NZ
  • Ormat Technologies
  • Vulcan Energy

Geothermie wird vorrangig genutzt, um Wärme zu gewinnen. Etwa 15 Prozent der erneuerbar erzeugten Wärme in Deutschland stammte 2024 aus Geothermie. Experten sehen das Potenzial, hierzulande bis zu 25 Prozent des Gesamtwärmebedarfs mit Geothermie zu decken. Bis 2030 sollen in Deutschland mindestens 100 neue tiefengeothermische Projekte initiiert werden, die Einspeisung von Erdwärme in Wärmenetze soll verzehnfacht werden. Im September 2024 wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher beschleunigen kann.

Ist das Temperaturniveau hoch genug, lässt sich mit einem Geothermiekraftwerk auch Strom erzeugen. Geothermie ist nicht von Wettereinflüssen abhängig und kann laut Umweltbundesamt das ganze Jahr über annähernd ununterbrochen umweltfreundlichen Strom liefern. 

Wo Investments attraktiv sein können

Die Technik trifft allerdings auch immer wieder auf Vorbehalte. Denn: Fehlerhafte Bohrungen können durchaus Schäden anrichten. Als abschreckendes Beispiel dient die Stadt Staufen im Breisgau. Hier ziehen sich heute Risse durch mehr als 200 denkmalgeschützte Gebäude, die Altstadt hat sich um bis zu 45 Zentimeter angehoben. Der Vorfall von 2007 dient Städten und Gemeinden bis heute als Negativbeispiel und sorgt für Proteste gegen Geothermie-Vorhaben. 

Auch in Frankreich ist es noch 2020 zu Schäden und Erdbeben durch Geothermie-Bohrungen gekommen. In Deutschland setzt man laut Bundesverband Geothermie aber vor allem auf ein schonenderes Verfahren, mit dem keine Gefahr für Gebäude und Menschen bestehen soll.

Ein weiteres Problem beim Bau der Anlagen sind die hohen Investitionskosten. Zunächst muss eine Wärmequelle ausgemacht werden, dann folgen die aufwendigen und teuren Bohrungen. Dabei besteht immer die Möglichkeit, dass diese erfolglos bleiben. Zur Absicherung gibt es sogenannte Fündigkeitsversicherungen, die sicherstellen, dass Investoren bei erfolglosen Bohrungen nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben. 

Weltweit gibt es bereits Firmen, die seit Jahren auf Geothermie setzen und Anlagen betreiben. Andere sind auf Bohrungen spezialisiert – und ein in Deutschland aktives australisches Unternehmen will mit Geothermieanlagen einen wertvollen Rohstoff fördern. 

Im Premium-Bereich lesen Sie, bei welchen Aktien sich für Anlegerinnen und Anleger derzeit Chancen eröffnen und wo eher Vorsicht geboten ist.

Die weiteren wichtigen Informationen lesen Sie als ECOreporter-Premium-Leser/-in. Einloggen oder Premium-Leser/-in werden.

...

Verwandte Artikel

11.03.25
 >
21.01.25
 >
16.12.24
 >
05.12.24
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x