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Weniger neue Windkraft in Europa
In den ersten sechs Monaten 2018 sind in Europa weniger Windkraftanlagen errichtet worden als im ersten Halbjahr 2017. Die Branche erwartet aber einen deutlichen Anstieg in der zweiten Jahreshälfte.
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Von Januar bis Juni wurden Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 4,5 Gigawatt (GW) installiert. Dies geht aus einem Bericht des Branchenverbands WindEurope aus Brüssel hervor. 2017 waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits 6,1 GW gewesen.
Deutschland liegt bei Onshore-Windparks vorne
Onshore-Anlagen machten drei Viertel des Gesamtvolumens aus. Insgesamt wurden zu Land 3,3 GW in Betrieb genommen. Der Großteil (1,6 GW) entfiel auf Deutschland, dahinter folgten mit deutlichem Abstand Frankreich (0,6 GW) und Dänemark (0,2 GW).
Bei den Offshore-Anlagen dominierte Großbritannien. Von den insgesamt vor den Küsten installierten 1,1 GW stammten 911 Megawatt (MW) aus dem Vereinigten Königreich. Ansonsten war nur Belgien mit 175 MW diesem Bereich nennenswert aktiv.
Die Jahresziele können noch erreicht werden
WindEurope sieht die europäische Branche trotz der rückläufigen Zahlen nach wie vor im Planungssoll und geht für das Gesamtjahr von einer installierten Gesamtkapazität von 13,5 GW aus. Unter anderem dürften in der zweiten Jahreshälfte noch mehrere deutsche Offshore-Windkraftanlagen fertigstellt werden.
Der Branchenverband weist aber auch auf einige bedenkliche Entwicklungen hin. "In Frankreich sind in diesem Jahr zahlreiche neue Onshore-Anlagen installiert worden, aber wegen behördlicher Probleme wurde in den letzten acht Monaten keine einzige Freigabe für neue Projekte erteilt“, sagt Pierre Tardieu, Chief Policy Officer bei WindEurope. "So etwas sorgt natürlich für Unsicherheit in der Lieferkette.
Wann werden neue Auktionen gestartet?
In Deutschland ist noch unklar, wann die Vergabe der vier Gigawatt Onshore-Windkraft, die in der Koalitionsvereinbarung für 2019/2020 vorgesehen sind, beginnen wird“, führt Tardieu weiter aus. "Außerdem sind noch keine späteren Ausschreibungs-Volumina bekannt gegeben worden, obwohl diese eigentlich fünf Jahre im Voraus veröffentlicht werden sollen.
Bei der Offshore-Windkraft ist Europa zu sehr abhängig von Großbritannien, die momentan auch bei der Bestätigung zukünftiger Projekte weit vorne liegen. In dem Sektor sollten andere Staaten deutlich aktiver werden und ihre Pläne schneller umsetzen.“