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"6 aus 49"-Interview mit Georg Schürmann: "Nachhaltige Geldanlage ist in Entenhausen noch nicht angekommen"
Wie ticken die Leute hinter den Kulissen der nachhaltigen Geldanlage? Heute antwortet Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank Deutschland, in unserer Interview-Reihe "6 aus 49".
Um Zahlen, Kurse und Renditen dreht sich vieles in der nachhaltigen Geldanlage. Aber was sind das eigentlich für Menschen, die in den Anlageberatungen, in grünen Banken, Emissionshäusern oder Versicherungen arbeiten?
Um das herauszufinden, stellt ECOreporter ihnen jeweils 6 aus insgesamt 49 Fragen – mal witzig, mal ernster. Diesmal antwortet Georg Schürmann.
Schürmann ist gelernter Bankkaufmann und hat über 20 Jahre bei der Deutschen Bank gearbeitet, bevor er Mitte 2009 als Geschäftsleiter zur Triodos Bank Deutschland wechselte.
1. Herr Schürmann, Traumberuf Bankangestellter?
Für mich ja, aber nur bei der Triodos Bank. Ich bin nah bei den Menschen und kann einen kleinen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Was will man mehr?
2. Wieso sollten wir überhaupt noch in eine Bank-Filiale gehen?
Die Bedürfnisse der Menschen sind sehr unterschiedlich. Wir können uns als Direktbank auch ohne Filialen sehr gut entwickeln. Unsere Kunden schätzen die bequeme Abwicklung online oder per Telefon. Allerdings schaffen wir auch Gelegenheit für eine persönliche Begegnung mit den Mitarbeitenden der Triodos Bank: Sei es auf Messen und Veranstaltungen, bei denen wir mit einem Stand vertreten sind, oder bei Anlässen wie dem Kundendialog, der im Mai in Frankfurt stattfinden wird.
3. Ist Onkel Dagobert Duck ein gutes Vorbild für Anleger?
Nein. Die nachhaltige Geldanlage ist bei ihm in Entenhausen noch nicht angekommen - und somit der verantwortungsvolle Umgang mit Geld. Er stellt eine Figur dar, bei der Geld aus Geld gemacht werden soll. Geld soll aber der Gesellschaft dienen.
4. Was lernt man aus Fehlinvestments?
Wie aus allen Fehlern kann man auch aus Fehlinvestments lernen. Was man lernt, kommt auf den einzelnen Fall und auch den Fehler an.
5. Manchmal traurig darüber, dass Sie nicht Finanzminister sind?
Nein, ich fühle mich in meiner Aufgabe als Geschäftsleiter der Triodos Bank Deutschland sehr wohl.
6. Welches halten Sie für das wichtigste UN-Nachhaltigkeitsziel? Und wieso?
Alle Ziele sind wichtig. Auch bei den UN-Nachhaltigkeitszielen geht es um einen ganzheitlichen Ansatz. Viele Ziele sind miteinander verbunden. Der Kampf gegen den Klimawandel, in dem die Länder des globalen Nordens stark gefordert sind, hilft eben auch, Lebensgrundlagen im globalen Süden zu erhalten.
Damit kann das Erreichen des Ziels 13 (Climate Action) auch für das Erreichen der Ziele 1 (No Poverty) und 2 (Zero Hunger) dienen. Bei den UN-Nachhaltigkeitszielen geht es um eine gesündere, gerechtere und friedlichere Welt für alle Menschen.
Herr Schürmann, vielen Dank für Ihre Antworten!