Aktie im freien Fall: Helma verliert weitere 39 %

Anfang Januar 2022 kostete die Aktie des Baukonzerns Helma Eigenheimbau fast 70 Euro. Mittlerweile sind es weniger als 5 Euro. Warum stürzt der Börsenkurs des Unternehmens aus Lehrte bei Hannover immer weiter ab?

Nach mehreren starken Einbrüchen verlor die Aktie am gestrigen Dienstag erneut 39 Prozent, im Xetra-Handel notierte sie am späten Nachmittag bei 4,84 Euro (20.6.2023, 17:00 Uhr). Alleine an den letzten vier Handelstagen büßte die Aktie fast 60 Prozent ein.

Auslöser des jüngsten Crashs ist die deutliche Prognosesenkung vom vergangenen Freitag (ECOreporter berichtete hier). Wegen der weiterhin sehr schwachen Auftragslage im Baugewerbe geht Helma mittlerweile davon aus, dieses Jahr in den roten Zahlen abzuschließen.

Hinzu kommen Finanzierungsprobleme. Erste Analysten befürchten, dass das Unternehmen zu wenige neue Kredite erhalten wird, weil die derzeitigen Einkünfte möglicherweise nicht ausreichen, um alle Zinszahlungen leisten zu können, unter anderem auch für bestehende Anleihen. Als alternative Finanzierungsmöglichkeit steht momentan eine Kapitalerhöhung im Raum – diese würde die Beteiligung der bestehenden Aktien am Unternehmenswert verringern.

Helma spürt nach einer langen Boomphase den Konjunktureinbruch im Immobiliensektor. Nachdem die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite mittlerweile auf rund 4 Prozent gestiegen sind, werden in Deutschland viele Bauprojekte storniert. Zusätzlich belasten stark gestiegene Baukosten und Lieferengpässe die Gewinnmargen.

Trotz des niedrigen Kurses rät ECOreporter derzeit nicht zum Einstieg in die Helma-Aktie - zu groß sind die finanziellen Unsicherheiten bei dem Unternehmen. Die Redaktion hatte die Aktie bereits im März als wenig attraktiv eingestuft und bleibt bei dieser Einschätzung.

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Helma Eigenheimbau AG: ISIN DE000A0EQ578 / WKN A0EQ57