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Amtsantritt von Jair Bolsonaro beflügelt brasilianische Börse
Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro gilt als Donald Trump Südamerikas. Der Ex-Militär gibt sich frauenverachtend, rassistisch, homophob, und will den Umweltschutz beschneiden. Die Finanzmärkte reagierten allerdings positiv auf seine ersten Tage im Amt.
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Die Finanzmärkte feierten den Amtsantritt des neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Der brasilianische Leitindex Ibovespa (Bovespa) stieg am Mittwoch um 3,56 Prozent und schloss mit einem neuen Rekordhoch bei gut 91.000 Punkten. Auch der brasilianische Real legte am ersten Arbeitstag des neuen Staatschefs zu. Er wertete gegenüber dem US-Dollar um 2,08 Prozent auf.
Waffenaktien profitieren
Die Aktie des größten brasilianischen Versorgers Centrais Eletricas Brasileiras legte im gestrigen Handel um 14,5 Prozent zu, da Energieminister Bento Albuquerque die Teilprivatisierung des Konzerns angekündigt hatte. Auch Waffenaktien schossen in die Höhe. Die Aktie des Waffenherstellers Forjas Taurus machte einen Sprung um fast 50 Prozent. Der neue brasilianische Präsident will das Recht auf das Tragen von Waffen in dem südamerikanischen Land liberalisieren.
Nach mehr als drei Jahrzehnten linksorientierter Regierungen läutet der Amtsantritt Bolsonaros eine neue Ära in Brasilien ein. Umweltschützer und Menschenrechtsaktivisten beobachten den Amtsantritt des Rechtspopulisten mit Sorge. An seinem ersten Arbeitstag entmachtete Bolsonaro die Behörde für indigene Angelegenheiten und übergab per Dekret die Verantwortung für Land, das von der indianischen Bevölkerung beansprucht wird, an das Landwirtschaftsministerium. Künftig könnten die Interessen der Agarindustrie mehr zählen als die der Indianer und der Umweltschutz.
Umwelt- und Klimaschutz in Gefahr?
Wie ECOreporter berichtete, ernannte Bolsonaro im November Ernesto Araújo zum neuen Außenminister. Araújo ist laut mehreren Medienberichten davon überzeugt, dass der Klimawandel von "Kulturmarxisten" erfunden worden sei, um die westlichen Nationen zu unterdrücken.
Der neue Präsident spaltet das südamerikanische Land. Große Teile der brasilianischen Bevölkerung sind über die frauenfeindlichen, rassistischen und homophoben Äußerungen des Präsidenten empört. Mit Bolsonaro stehe die Demokratie auf dem Spiel, mahnten Prominente wie der frühere Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot.
Wirtschaftsvertreter sehen dagegen den "Trump der Tropen" weniger kritisch und versprechen sich von ihm tiefgreifende Reformen. Einige Menschen im Land hoffen, dass Bolsonaro die Korruption in Brasilien endlich effektiv bekämpft.