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Brasiliens neuer Außenminister leugnet den Klimawandel
Der neu gewählte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat einen neuen Außenminister ernannt, der davon überzeugt ist, dass der Klimawandel ein "Dogma" und eine Erfindung von "Kulturmarxisten" sei. Ernesto Araújo soll ab Januar der führende Diplomat des südamerikanischen Landes werden. Er glaubt der britischen Tageszeitung Guardian zufolge, dass der Klimawandel erfunden worden sei, um die westlichen Nationen zu unterdrücken und China zu mehr Wachstum zu verhelfen.
Araújo bloggt laut Medienberichten über die angebliche "Kriminalisierung" von rotem Fleisch, Öl, Klimaanlagen, Disney-Filmen und der Heterosexualität. Als Außenminister wird Araújo mehr als 200 Millionen Brasilianer international repräsentieren. Brasilien ist nicht nur reich an Rohstoffen, sondern verfügt auch über eine große Artenvielfalt und viele Regenwälder, die immer stärker abgeholzt werden.
1992 traf sich die Internationale Gemeinschaft in Brasilien, um sich über die Absenkung der Treibhausgas-Emissionen zu beraten. Brasilianische Diplomaten spielten oft eine entscheidende Rolle, um zwischen den westlichen Industrienationen und der Dritten Welt zu vermitteln.
"Brasilien hat eine wichtige Rolle beim Pariser Klimagipfel gespielt. Es wird äußerst schlecht für das Image des Landes sein, wenn Araújo diese Ideologie als Außenminister beibehält", sagte Carlos Rittl, Geschäftsführer der Klimaschutz-Initiative Brazilian Climate Observatory, dem britischen Guardian.
Präsident Bolsonaro kündigte an, das Amazonas-Gebiet für Unternehmen aus den Branchen Landwirtschaft, Infrastruktur und Bergbau zu öffnen. Allerdings hat Bolsonaro seine Ankündigungen vom Ausstieg Brasiliens aus dem Pariser Klima-Abkommen bisher wieder zurückgenommen. Der gewählte Präsident fürchtet mehreren Medienberichten zufolge, durch den Ausstieg aus dem Klimaschutz-Abkommen wichtige Absatzmärkte für brasilianische Agrarprodukte in Europa zu verlieren.
Umweltaktivisten sehen auch die Wahl der neuen Landwirtschaftsministerin Tereza Cristina Dias kritisch. Sie gilt als führende Agrarlobbyistin und wird als "Giftmuse" bezeichnet. Dias setzt sich dafür ein, die Vorgaben für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Chemikalien im Ackerbau zu lockern.