Anleihen / AIF

Anleger von reconcept erhalten Auszahlungen

Reconcept hat zwei Windparks verkauft - Anleger erhielten etwas weniger Rendite als prognostiziert. Woran lag es?

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Konkret ging es um die Beteiligung RE02 Windenergie Deutschland: Die Auszahlungen an die 412 Privatinvestoren belaufen sich auf insgesamt 134,5 Prozent bzw. 9,375 Millionen Euro. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von rund 5 Prozent bei einer Laufzeit von sieben Jahren, teilte reconcept aus Hamburg mit.

An die Anleger werde die gesamte Summe ausgezahlt. In der Summe enthalten sei, was die Anleger eingezahlt hätten, sowie das Agio (Aufschlag) von 3,0 Prozent. 

Nähere Angaben zum Käufer, einem institutionellen Investor, machte reconcept nicht - darüber wurde Stillschweigen vereinbart. 

Um welche Beteiligung ging es?

RE02 Windenergie Deutschland wurde als operative Beteiligungsgesellschaft im April 2012 aufgelegt und über Privatinvestoren mit 9,1 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet (lesen Sie hier unseren ECOanlagecheck). Über den geschlossenen Fonds beteiligten sich die Anleger an dem Bau und Betrieb von zwei Windparks in Thüringen und Brandenburg mit einer Leistung von insgesamt rund 20 Megawatt.

Reconcept erwarb die beiden Windparks mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 36,7 Millionen Euro und übernahm fortan das Asset Management der Beteiligung. Ende Februar erfolgte das formelle "Closing" und damit der Verkauf der Windparks - die Beteiligungsgesellschaft wird nun aufgelöst.

Wieso war die Laufzeit kürzer?

Eigentlich sollte die Laufzeit 21 Jahre betragen. Gegenüber ECOreporter.de erklärte reconcept-Sprecherin Christiane Pieper: "Die im Prospekt dargestellte Laufzeit ist stets nur eine prognostizierte Laufzeit. Tatsächlich zeigt sich der Erfolg einer Beteiligung erst am Ende, also mit erfolgreichem Verkauf. Hier beweist sich ein erfahrenes Asset Management: Marktchancen zum rechten Zeitpunkt zu erkennen und zu ergreifen."

Reconcept sei überzeugt, dies im Sinne der Anleger getan zu haben: "Denn aktuell ist die Nachfrage am Windenergiemarkt für Windenergieanlagen, die noch nach 'altem' EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) langjährig garantierte Einspeisetarife einnehmen, so groß wie nie zuvor. Entsprechend konnte ein solider Kaufpreis verhandelt werden, der die Investition für die Anleger rentierlich zu Ende führt." 

Wieso wurde die Renditeprognose nicht ganz erreicht?

Die Anleger seien Pieper zufolge sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Im Zuge einer Gesellschafterversammlung erfolgte der Beschluss, die Windparks zeitnah zu verkaufen, "mit überwältigender Mehrheit", so die reconcept-Sprecherin. Nicht zuletzt angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfelds sei die Rendite von 5 Prozent pro Jahr ein gutes Ergebnis.

Die Renditeprognose vor Steuern lag für die Beteiligung pro Jahr bei 8,0 Prozent. 

Laut reconcept-Sprecherin Christiane Pieper war das Windaufkommen in den Jahren 2014 bis 2016 unterdurchschnittlich, sodass die Auszahlungen nicht in der prognostizierten Höhe erfolgen konnten. Obwohl die Vestas-Anlagen der zwei Windparks technisch gut gelaufen seien, die Verfügbarkeit sei laut reconcept überdurchschnittlich gewesen.

Doch der erfolgreiche Verkauf zur rechten Zeit beweise erneut, abgerechnet werde zum Schluss, so Pieper.

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