Durch den Austritt aus dem EU-Binnenstrommarkt sollen in Großbritannien die Stromzerzeugungskosten steigen. / Foto: Light Image, Fotolia

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Brexit = Elecxit? Neue Studie warnt vor Folgen des Brexits für den britischen Strommarkt

Der EU-Binnenstrommarkt war für alle Teilnehmer ein Erfolg, behauptet eine aktuelle Studie des britischen Forschungsinstituts UK Energy Research Center (UKERC). Doch ein Brexit könnte verheerende Folgen für den britischen Strommarkt haben, warnt die Studie.

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Der Elecxit, wie in der UKERC-Studie der Austritt aus dem EU-Binnenstrommarkt genannt wird, würde den Stromhandel zwischen Großbritannien und Europa ineffizienter machen und voraussichtlich die Stromerzeugungskosten in Großbritannien in die Höhe treiben.

Befürworter des Brexit hatten argumentiert, dass ein sogenannter No-Deal-Brexit den Briten zu günstigeren Strompreisen verhelfen würde. Denn in Großbritannien könnte über eine Absenkung der Umsatzsteuer und über die Abkehr von den EU-Klimazielen der Strom für Verbraucher günstiger werden. Die Studie argumentiert allerdings, dass der Ausschluss vom EU-Binnenstrommarkt für die Briten zu Stromlieferengpässen, höheren Kosten und auch zu Nachteilen für die britischen Stromerzeuger führen kann.

Auf dem EU-Binnenstrommarkt handeln 19 benachbarte EU-Staaten über die Grenzen hinweg mit Strom. Würde man den britischen Strommarkt vom EU-Strommarkt abkoppeln, würden die Märkte, so die Prognose der UKERC-Studie, wie vor dem gemeinsamen Markt zu unterschiedlichen Zeiten schließen. Dadurch würde der Stromhandel über die Grenzen hinweg hauptsächlich auf antizipierten und nicht auf aktuellen Strompreisen beruhen. Das würde den Handel sehr ineffizient machen und Handelsfehler erhöhen.

Ein sogenanntes Hartes-Elecxit-Szenario - bei dem Großbritannien keinen EU-Binnenstromhandel wie bisher mit Frankreich mehr betreiben kann - würde sowohl in Frankreich als auch in Großbritannien zusammengenommen die Stromerzeugungskosten bis 2030 auf 500 Millionen Britische Pfund erhöhen, das entspricht gut 557 Millionen Euro. Die Hauptlast würden die Briten mit 300 Millionen Euro tragen, schätzt die Studie  - was 60 Prozent der zusätzlichen Kosten sind.

Die britische Regierung hatte mehrfach betont, dass sie trotz Brexit die bisherige Rolle im EU-Emissionshandel und im innereuropäischen Energiemarkt beibehalten möchte. Auch eine an die EU angelehnte Ausrichtung an die Emissionsziele und den Ausbau der Erneuerbaren Energien sollten Bestandteil des künftigen Kurses Großbritanniens sein.

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