Kohleförderung: In den entwickelten Ländern wird zwar weniger Kohle zur Stromerzeugung verwendet. Allerdings steigt dort der Gas- und Ölverbrauch - was zu insgesamt zu höheren CO2-Emission führt. / Foto: Pixabay

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Neue Studie: CO2-Emissionen steigen 2018 auf Rekordhoch

Schlechte Nachrichten kommen vom Forschungsverbund Global Carbon Project. Fast zeitgleich mit der UNO-Klimakonferenz prognostiziert das Forschungsnetzwerk, dass in diesem Jahr die weltweiten CO2-Emissionen ansteigen werden.

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Insgesamt soll der CO2-Ausstoß im Vorjahresvergleich um 1,8 bis 3,7 Prozent auf ein neues Rekordhoch anwachsen. Aufgrund bestehender Unsicherheiten ließe sich der Wert nicht genauer festlegen, argumentieren die Studienautoren. Damit würde sich ein von 2012 bis 2016 anhaltender Trend zu geringeren bzw. gleichbleibenden Treibhausgas-Emissionen umkehren.

Förderung Erneuerbarer Energien reicht nicht aus

Hauptautorin der Studie des Foschungsverbunds ist Corinne Le Quéré, Direktorin des Tyndall-Zentrums für Klimawandel-Forschung an der britischen Universität East Anglia. Es reiche nicht aus, den Ausbau Erneuerbarer Energien zu fördern, so Le Quéré. "Der Verzicht auf die fossilen Energien muss die gesamte Wirtschaft erreichen", fordert die Studienautorin.

Der Studie zufolge wächst der Energiebedarf insbesondere im Mobilitätssektor sehr stark: Für Pkw und Lkw, Luftfahrt und Schiffsverkehr würde immer mehr fossiler Treibstoff benötigt. Der Ausbau der Wind-, Solar- und Wasserkraft bei der Stromerzeugung könne die hierdurch gestiegenen Treibhausgas-Emissionen nicht ausgleichen. Zudem dürfte nach Einschätzung der am Global Carbon Project beteiligten Wissenschaftler der Einsatz der Kohle zur Energiegewinnung 2018 weltweit insgesamt ansteigen.

Schnelle Trendwende nötig

"Eine rasche Trendwende ist vonnöten. Nur mit deutlichen Emissionsminderungen können wir uns das Ziel von einer Erhöhung der Erderwärmung auf 1,5 Grad noch offenhalten", so Sabine Fuss vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Mitarbeiterin im Lenkungsausschuss des Global Carbon Projects.

Die Hauptlast am erhöhten CO2-Ausstoß tragen der Studie zufolge die USA, Indien und China. Allein China sei für 27 Prozent des weltweit ausgestoßenen Kohlendioxids verantwortlich - wobei die Emissionen in China in diesem Jahr nochmals um 4,7 Prozent zum Vorjahr anwachsen sollen.

IEA stellt Anstieg der CO2-Emissionen in Industrienationen fest

Auch die Internationale Energieagentur (IEA) warnt vor höheren Treibhausgas-Emissionen. In einer Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde, prognostiziert die in Paris ansässige Organisation, dass in den entwickelten Industrienationen die CO2-Emissionen 2018 um 0,5 Prozent ansteigen sollen.

Zwar werde in Nordamerika, Europa und in den entwickelten Volkswirtschaften in Asien und in der Pazifikregion weniger Energie aus Kohle gewonnen. Ebenso würde der Ausbau der Erneuerbaren Energien stark vorangetrieben. Allerdings steigt laut IEA in diesen Ländern der Verbrauch von Gas und Öl und führt zu insgesamt höheren Treibhausgas-Emissionen.

Derzeit verhandeln Vertreter von fast 200 Ländern auf der Weltklimakonferenz im polnischen Katowice die genaue Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Mit Hilfe des Pariser Abkommens soll die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden - im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um 1750.

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