Der Wasserkonzern Pennon hat noch immer Ärger mit den Aufsichtsbehörden. / Foto: Pixabay

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Britischer Wasserversorger Pennon: Gewinn bricht ein, Dividende steigt

Der britische Wasserversorger Pennon hat im Geschäftsjahr 2022/23 (April bis März) seinen Umsatz steigern können, dabei aber einen deutlichen Gewinneinbruch verkraften müssen. Das Unternehmen betont seine Verbesserungen bei der Abwasserentsorgung.

Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,1 Prozent auf 825 Millionen Britische Pfund (960 Millionen Euro). Getrieben wurde die Verbesserung dem Unternehmen zufolge durch neue Geschäftskunden, die Rückgänge beim Verbrauch von Privathaushalten ausglichen.

Dividende wird deutlich angehoben

Der Gewinn gab von 15,6 Millionen Pfund im Vorjahr auf nur noch 400.000 Pfund (466.000 Euro) nach. Als Grund nennt das Unternehmen die enorm gestiegenen Kosten. So hätten sich die Aufwendungen für Energie etwa verdoppelt. Wie schätzt ECOreporter die Pennon-Aktie ein?

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Die Dividende will das Unternehmen trotz des Gewinnrückgangs um knapp 11 Prozent auf 0,43 Pfund je Aktie erhöhen, umgerechnet ungefähr 0,50 Euro. Das ergibt beim aktuellen Kurs (siehe unten) eine starke Dividendenrendite von 5,6 Prozent.

Pennon betreibt auch Wind-, Solar-, Wasser- und Gaskraftwerke. Bis 2030 will das Unternehmen 50 Prozent seines Energiebedarfs selbst mit Erneuerbaren Energien decken.

In seinem Geschäftsbericht erklärt Pennon, man befinde sich "in fortgeschrittenen Gesprächen über ein Portfolio von vier attraktiven Solaranlagen, die etwa 150 Gigawattstunden Strom produzieren". Die Investition in Höhe von rund 160 Millionen Pfund werde "die Energiesicherheit und Widerstandsfähigkeit der Gruppe erhöhen" und soll eine Rendite ermöglichen, die nur mit dem staatlich regulierten Gebührengeschäft als Wasserversorger nicht möglich wäre.

Das Pennon betonte auch, die Einleitung von Abwässern seit 2020 um 50 Prozent reduziert zu haben. Alleine im Kalenderjahr 2022 sei sie um 30 Prozent gesenkt worden. Der britische Wassersektor war in den vergangenen beiden Jahren von einem Skandal um die übermäßige Einleitung von Abwässern in Flüsse und Seen, Unterbrechungen bei der Versorgung und Überschwemmungen in der Kanalisation betroffen.

Aufsichtsbehörden ermitteln gegen Tochterunternehmen

Pennons wichtigste Tochter South West Water war zu einer Geldstrafe von 2,1 Millionen Pfund verurteilt worden. Aktuell läuft eine weitere Untersuchung gegen das Unternehmen, die Aufsichtsbehörde Ofwat hat Zweifel an den von South West Water gemeldeten Daten zu Leckagen und dem Pro-Kopf-Verbrauch von Kunden. Pennon erklärte, vollumfänglich mit den Behörden zu kooperieren.

Nach Veröffentlichung der neuen Zahlen legte die Pennon-Aktie im gestrigen Handel um 2,4 Prozent zu. Aktuell ist sie an der Börse Düsseldorf 1,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 8,94 Euro (Stand: 2.6.2023, 9:31 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 9,3 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 24,8 Prozent an Wert verloren.

Bei Pennon sorgen die weiterhin laufenden Untersuchungen der Behörden für Unsicherheiten, zusätzlich ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 57 für das laufende Geschäftsjahr teuer. Trotz der attraktiven Dividendenrendite sieht ECOreporter die Pennon-Aktie daher aktuell nicht als attraktives Investment.

Lesen Sie auch die ECOreporter-Dossiers Nachhaltiges Nass: Die besten Wasseraktien und 10 nachhaltige Wasserfonds – sprudeln die Renditen?

Pennon Group PLC: ISIN GB00BNNTLN49 / WKN A3CR01

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