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BYD: Gewinn sinkt, Aktie bleibt überbewertet
Der chinesische Technologiekonzern und Autobauer BYD hat seinen Umsatz und Absatz im vergangenen Jahr deutlich steigern können. Doch während auch der Börsenkurs wegen guter Aussichten für Elektroautos zulegt, muss der Konzern einen Gewinneinbruch hinnehmen.
BYD konnte 2021 seinen Umsatz um knapp 38 Prozent auf 211 Milliarden Chinesische Yuan (30 Milliarden Euro) steigern. Einen wesentlichen Teil dieses Zuwachses machten Elektrofahrzeuge (New Energy Vehicles; NEV) aus, deren Verkäufe um 218 Prozent auf 603.783 Stück zulegten. Der Absatz bei Verbrennern sank hingegen um 42,5 Prozent auf 136.348 Fahrzeuge. Neben Autos baut BYD auch Nutzfahrzeuge wie Lkws und vor allem Busse.
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Der Konzern strebt für 2022 den Verkauf von 1,5 Millionen Fahrzeugen an, der Umsatz soll also auch in diesem Jahr deutlich steigen. BYDs Marktanteil bei NEVs in China stieg 2021 von 13,4 auf etwa 20 Prozent. Während Pkws aktuell noch vor allem für den chinesischen Markt produziert werden, ist das Nutzfahrzeug-Geschäft eher international ausgerichtet. BYD unterhält unter anderem ein Werk in den USA.
Hohe Kosten lassen Gewinn einbrechen
Trotz der besseren Absatzzahlen gab der Gewinn von BYD um 28 Prozent auf 3 Milliarden Yuan (431 Millionen Euro) nach. Grund für den Rückgang sind vor allem die stark steigenden Rohstoffpreise. Lithium und Nickel etwa sind aufgrund der hohen E-Auto-Nachfrage sehr teuer geworden.
Infolge des Ukraine-Krieges verschärft sich die Rohstoffknappheit noch einmal. Hinzu kommen wie bei vielen Unternehmen Probleme in der Lieferkette. So gelingt es auch BYD derzeit nur mit großer Mühe, den eigenen Halbleitermangel zu decken.
Die einzige Möglichkeit für den Konzern gegenzusteuern besteht in Preiserhöhungen. Doch die können nur in kleinen Schritten erfolgen, um Kunden nicht zu verschrecken und den Absatz zu belasten.
Hinzu kommen weitere Unsicherheiten: China hält beispielsweise immer noch an seiner strikten No-Covid-Strategie fest, die in Millionenstädten zu weiteren Lockdowns und Produktionsstillständen führt. Diese treffen auch BYD.
Das Land streicht darüber hinaus Ende 2022 seine E-Auto-Subventionen, wodurch möglicherweise die weitere Wachstumsdynamik an Schwung verliert. Der chinesische Staat geht davon aus, dass der Elektrofahrzeug-Markt bis dahin genügend Eigendynamik entwickelt hat.
Die BYD-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 5,5 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 26,55 Euro (Stand 1.4.2022, 14:47). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 8,5 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 36 Prozent zugelegt.
Aktie deutlich überbewertet
Der BYD-Kurs ist seit dem historischen Tief bei 4,11 Euro im März 2020 in nur zwei Jahren um 544 Prozent gestiegen. Während nun die Gewinne des Konzerns sinken und die Unsicherheiten am Markt zunehmen, ist die Aktie daher mittlerweile viel zu teuer. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 171. Damit die Aktie sich wieder einer angemessenen Bewertung annähert, muss entweder der Kurs fallen oder der Gewinn steigen.
Mehr zu BYD und anderen Autobauern können Sie im ECOreporter-Überblick Von Tesla bis Rivian: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test lesen. Beachten Sie auch die ECOreporter-Analysen zu Akkubauern und -recyclern: Batterien für Elektromobilität: Wie gut sind die Aktien von Samsung SDI und Varta?
BYD Company Limited: