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Compleo Charging Solutions: Gericht bestellt Sachwalter für insolventen Ladesäulenhersteller
Das zuständige Amtsgericht Dortmund hat das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über den Dortmunder Ladesäulenhersteller Compleo Charging Solutions und dessen Tochter Compleo Charging Technologies angeordnet. Das Unternehmen hatte kurz vor Weihnachten einen entsprechenden Antrag gestellt.
Zum vorläufigen Sachwalter für die beiden Gesellschaften bestellte das Gericht den Düsseldorfer Rechtsanwalt Martin Lambrecht. Für die geplante Sanierung hat die Gesellschaft den Rechtsanwalt Jochen Sedlitz zum Generalbevollmächtigten ernannt. Sedlitz habe "umfangreiche Erfahrung in vergleichbaren Restrukturierungs- und Insolvenzfällen", wie Compleo erklärte.
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Das Unternehmen betonte erneut, seinen Geschäftsbetrieb weiterführen zu wollen, um "die Gesellschaft in vollem Umfang zu sanieren". Der Vorstand um den erst seit Oktober amtierenden CEO Jörg Lohr hatte sich bis zuletzt um zusätzliche Finanzquellen bemüht.
Seit dem Börsengang 2020 war Compleo stark gewachsen. Ende 2020 hatte Compleo die im gleichen Marktsegment tätigen Unternehmen innogy eMobility Solutions GmbH („ieMS“) aus dem Eon-Konzern und im März 2021 das ostwestfälische Start-up Wallbe übernommen.
Vorsicht bei "Zocker-Aktie"
Das hatte allerdings für Probleme gesorgt. Die drei Unternehmen seien „operativ nicht vereinigt worden“, hatte Compleo-Chef Lohr Mitte November in einem Interview mit dem Branchenmagazin "Electrive.net" erklärt.
Im September hatte Compleo bereits die Schließung der beiden früheren Wallbe-Produktionsstandorte in Paderborn und Schlangen (jetzt „Compleo Connect“) zum Jahresende 2022 angekündigt. Im November war ein rigoroser Sparkurs angekündigt worden.
Die Compleo-Aktie ist im Zuge der Insolvenz zum Spekulationsobjekt geworden: Im gestrigen Tradegate-Handel schloss sie 16,9 Prozent im Plus und kostete 2,46 Euro (Stand: 29.12.2022, 22:26 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 68,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 95,8 Prozent an Wert verloren.
ECOreporter hat Anlegerinnen und Anlegern bereits davon abgeraten zu versuchen, im Rahmen von Day-Trading-Geschäften an kurzfristigen Kursschwankungen zu verdienen. Insbesondere privaten Investoren gelingt es erfahrungsgemäß nur selten, mit kurzfristigem Handel bessere Renditen zu erzielen als mit langfristigeren Strategien.
Wer jetzt in Compleo anlegt, sollte zudem nicht vergessen: Dem Unternehmen droht die Zahlungsunfähigkeit, Investments in die Aktie können mit einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals enden. ECOreporter hat seit dem Börsengang von Compleo 2020 regelmäßig auf die hohen Risiken der Aktie hingewiesen und mehrfach von einem Einstieg abgeraten.
Aussichtsreichere nachhaltige Aktien finden Sie etwa im ECOreporter-Dossier Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.
Compleo Charging Solutions AG: