Maersk wird vorerst nur noch lebenswichtige Güter nach Russland liefern. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien

Containerriese Maersk stellt Transporte nach Russland fast völlig ein

Die dänische Reederei A.P. Møller Maersk hat fast alle Transporte von und nach Russland gestoppt. Mit seiner Entscheidung ist der Frachtriese nicht allein, auch die weltgrößte Reederei MSC (Mediterranean Shipping Company) mit Sitz in Genf kündigte an, Lieferungen stark einzuschränken. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hatte in der vergangenen Woche eine vorübergehende Buchungssperre für Russland beschlossen.

"Da die Stabilität und Sicherheit unseres Betriebs direkt und indirekt schon durch die Sanktionen beeinflusst wird, werden neue Maersk-Buchungen über See und Land nach und von Russland vorübergehend ausgesetzt", teilte Maersk am Dienstag mit. Ausgenommen sind Lebensmittel, medizinische und humanitäre Lieferungen. Einen Buchungsstopp für die Ukraine hatte Maersk bereits am Donnerstag bekannt gegeben.

Nur noch "lebenswichtige Güter"

Auch MSC verkündete am Dienstag in einem Hinweis an seine Kunden mit sofortiger Wirkung einen vorübergehenden Stopp für fast alle Frachtbuchungen von und nach Russland. Lediglich Buchungen für die Lieferung von "lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, medizinischer Ausrüstung und humanitären Gütern“ würden weiterhin angenommen und geprüft.

MSC und Maersk sind mit Abstand die beiden größten Container-Reedereien. Sie verfügen insgesamt über gut ein Drittel der weltweiten Transportkapazität.

Die Maersk-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 2,3 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 2.724 Euro (Stand: 2.3.2022, 10:58 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 6,4 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 55,8 Prozent im Plus.

Maersk hat ein außergewöhnliches Geschäftsjahr hinter sich: Der Nettogewinn 2021 von 18 Milliarden US-Dollar war mehr, als irgendein dänisches Unternehmen je zuvor verdient hatte, die Dividende soll auf umgerechnet 335,87 Euro je Aktie angehoben werden. Dies entspricht einer Dividendenrendite von enormen 11,2 Prozent. Bei in der Pandemie angespannten Lieferketten und gleichzeitig hoher Nachfrage einer wieder anlaufenden Weltkonjunktur konnte der Container-Konzern deutlich höhere Frachtpreise verlangen.

Die Maersk-Aktie, die 2020 und 2021 stark gestiegen war, hat nach einer neuen Höchstmarke im Januar bei 3.096 Euro zuletzt etwas korrigiert. Obwohl sie weiter nahe historischer Höchststände notiert, ist sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3 sehr günstig bewertet. Allerdings: Obwohl auch 2022 ein starkes Jahr für Maersk werden dürfte, wird der Konzern sein Rekordergebnis aus dem Vorjahr kaum wiederholen können. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass es bei der Maersk-Aktie absehbar zu Gewinnmitnahmen und daher sinkenden Kursen kommen wird. Grundsätzlich ist die Aktie aber ein aussichtsreiches Investment.

A.P. Moller-Maersk A/S Class A: 

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