Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

CropEnergies hebt trotz Biosprit-Streit Prognose an
Nach einem guten Geschäftsquartal erhöht der Mannheimer Biokraftstoffhersteller CropEnergies seine Jahreserwartungen. Die zuletzt schwer gebeutelte Aktie erholt sich wieder.
Nach vorläufigen Zahlen setzte CropEnergies im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 (März bis Mai) 399 Millionen Euro um. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) vervielfachte sich von 15 auf 87 Millionen Euro.
Hauptgrund für das sehr gute Ergebnis waren CropEnergies zufolge Preissicherungen für Rohstoffe und Energie, die bereits vor Beginn des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen starken Preisanstiegen abgeschlossen worden waren. Das Management rechnet damit, dass die positive Ergebniswirkung dieser Sicherungspositionen in den kommenden Monaten „erkennbar nachlassen“ wird.
Trotzdem geht CropEnergies davon aus, im Gesamtjahr 2022/23 mehr Umsatz und Gewinn zu erzielen als bislang prognostiziert. Der Konzernumsatz wird jetzt bei 1,45 bis 1,55 Milliarden Euro erwartet, das EBIT bei 165 bis 215 Millionen Euro. Die alte Prognose lag bei 1,35 bis 1,45 Milliarden Euro Umsatz und einem EBIT von 105 bis 155 Millionen Euro.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
CropEnergies rechnet derzeit damit, dass weiterhin ausreichend Energie und Rohstoffe für die Produktion von erneuerbarem Ethanol sowie Lebens- und Futtermitteln zur Verfügung stehen werden. Zudem geht der Konzern davon aus, dass die EU-Mitgliedstaaten ihre Beimischungsziele für Biokraftstoffe im Wesentlichen aufrechterhalten werden. Und CropEnergies erwartet, erhöhte Energie- und Rohstoffkosten zumindest teilweise durch höhere Absatzpreise ausgleichen zu können.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hatte im April gefordert, mehr Getreide für die Herstellung von Lebensmitteln anstatt für Biosprit zu verwenden, um Lieferengpässen aus der Ukraine zu begegnen (ECOreporter berichtete zuletzt hier). Über entsprechende staatliche Vorgaben wird derzeit diskutiert, weshalb die Kurse von Unternehmen wie CropEnergies oder Verbio eingebrochen sind. Am 22. April stand die CropEnergies-Aktie noch bei 14,60 Euro, aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 11,30 Euro (Stand 17.6.2022, 10:29 Uhr).
Seit Tiefstständen von unter 10 Euro Ende Mai deutet sich eine Erholungsphase an. Die Zukunft von Biokraftstoffen in Deutschland bleibt allerdings unklar. Deshalb schätzt ECOreporter die CropEnergies-Aktie weiterhin als riskantes Investment ein. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9 ist sie aktuell günstig bewertet. Und die erwartete Dividendenrendite liegt bei hohen 4,1 Prozent.
CropEnergies AG: