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Aktientipps, Nachhaltige Aktien
CropEnergies - jetzt in die Aktie investieren?
Mehr Umsatz, weniger Gewinn - das letzte Geschäftsjahr war für CropEnergies durchwachsen. Lohnt sich der Einstieg?

Der Vorstand der CropEnergies AG. / Foto: Unternehmen
CropEnergies ist eine Tochter der Südzucker-Gruppe, dem größten Zuckerproduzenten Europas mit einem Marktanteil von 25 Prozent.
Die Aktiengesellschaft aus Mannheim stellt Bioethanol und Futtermittel her - damit hat das Unternehmen seinen Umsatz um 10 Prozent gesteigert. Das zeigen vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/2018, das für die Mannheimer am 28. Februar 2018 endete.
Hauptverantwortlich für den Anstieg war die um 12 Prozent erhöhte Ethanolproduktion, teilte CropEnergies mit. Entsprechend stieg auch die Produktion proteinhaltiger Lebens- und Futtermittel an: Sie habe nunmehr einen Anteil von rund 45 Prozent an der insgesamt erzeugten Menge.
Allerdings ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um fast 27 Prozent zurück, und auch die Dividende wurde gekappt.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Hier die vorläufigen Zahlen von CropEnergies in der Übersicht:
Kennzahl | 2017/2018 in Euro | 2016/2017 in Euro | Ausblick 2018/2019 in Euro |
Umsatz | 882 Millionen (Prognose: 880-920 Mio.) | 802 Millionen | 840-900 Millionen |
Operatives Ergebnis | 77 Millionen (Prognose: 60-85 Mio.) | 98 Millionen | 30-70 Millionen |
EBITDA | 111 Millionen | 135 Millionen | 70-110 Millionen |
Nettofinanzguthaben | 37 Millionen | -9 Millionen | |
Dividende je Aktie | 0,25 | 0,30 |
Der vollständige Bericht für das Geschäftsjahr 2017/18 wird am 16. Mai 2018 veröffentlicht.
Ausblick: Bioethanol wird billiger - Futtermittel-Preise stabil
Verärgert hatte die Anleger der Ende 2017 eingeengte Gewinnausblick von CropEnergies. Noch im Oktober hatte das Unternehmen seine Prognose für das operative Ergebnis für das Gesamtjahr auf 60 bis 90 Millionen angehoben. Im Dezember hieß es dann: 60 bis 85 Millionen. Auch der Umsatz erreichte nur den unteren Rand der Prognose.
Weil die Bioethanol-Preise im laufenden Jahr eher sinken dürften, ist auch der Ausblick für 2018/2019 verhalten. Im ungünstigsten Fall soll der Umsatz deutlich unter dem Vorjahr liegen, und das EBITDA wird wie das operative Ergebnis laut der Prognose schrumpfen. Etwas Erleichterung erhofft sich CropEnergies dabei von einem hohen Preisniveau der Lebens- und Futtermittel.
Bundesverband: Bioethanol-Absatz ist 2017 gesunken

Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) teilt vor einigen Tagen mit, dass in Deutschland der Absatz von Bioethanol im Benzin im Jahr 2017 um knapp 2 Prozent auf 1,15 Millionen Tonnen gesunken ist.
Die deutsche Bioethanolproduktion erreichte nur 0,67 Millionen Tonnen, das entspricht einem deutlichen Rückgang um 8,8 Prozent. Grund dafür war der stagnierende Absatz von Super E10, hieß es.
"Die Kraftstoffunternehmen haben bislang keinen Anreiz, die für deutsches Bioethanol amtlich festgestellte hohe CO2-Minderung von 75 Prozent gegenüber fossilem Benzin mit aktivem Marketing für Super E10 auszuschöpfen", sagte Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe.
"Der Preisvorteil von Super E10 ist mit nur 2 Cent pro Liter gegenüber Super E5 zu gering. Das Beispiel Frankreich zeigt, was möglich ist: Dort hat Super E10 wegen des Preisvorteils von 4,5 Cent pro Liter gegenüber Super E5 im Jahr 2017 einen Marktanteil von 38,8 Prozent erreicht."
Von einer solchen klimafreundlichen Regelung könnte auch CropEnergies profitieren.
Gibt es in der EU weiterhin "Strafzölle" auf Bioethanol-Importe?
Seit 2013 verhinderten Anti-Dumping-Zölle der EU, dass übermäßig viel Biodiesel aus Argentinien und Indonesien nach Europa gelangte. Nach einer Klage Argentiniens stufte die Welthandelsorganisation (WTO) die Zölle jedoch als rechtswidrig ein. Daraufhin wurden die Tarife auf Importe aus dem Land im September 2017 halbiert.
Die Kontroverse dürfte sich jedoch fortsetzen. Im Februar 2018 kündigte die Europäische Kommission an, eine Untersuchung darüber einzuleiten, ob argentinische Biodiesel-Exporteure von unfairen Subventionen profitieren.
Indonesien war vor wenigen Tagen mit einer Klage gegen die Importzölle erfolgreich. Oke Nurwan, Generaldirektor für Außenhandel des indonesischen Handelsministeriums, sagte gegenüber Reuters: "Mit der Abschaffung dieser Zölle können die Unternehmen wieder Biodiesel in die EU exportieren."
Vor kurzem haben außerdem die Verhandlungen zur Erneuerung des Anti-Dumping-Zolls gegen US-Importe begonnen. Branchenexperten zufolge stehen die Chancen auf eine Verlängerung nicht schlecht - allerdings bleibt abzuwarten, ob dies wirklich eintrifft.
Fazit: Wir empfehlen, die Aktie zu beobachten
Wer vor einem Jahr 1.000 Euro in die Aktie investierte, hat damit einen Kursverlust von rund 356 Euro erlitten (Stand: 26.3., Xetra-Handel). Sie notierte gestern bei 5,85 Euro - das ergibt eine Dividendenrendite von aktuell 3,42 Prozent. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt rund 510 Millionen Euro.
- Anleger sollten aufgrund des tendentiell sinkenden Absatzes von Bioethanol aktuell nicht in CropEnergies investieren, aber die Aktie auf die Watchlist setzen.
- Gegen einen Einstieg spricht auch das laufende Verfahren rund um die Anti-Dumping-Zölle - bis hier Klarheit herrscht, sollten Aktionäre nicht auf Bioethanol-Hersteller setzen. Hinzu kommt, dass billige Bio-Kraftstoffe aus Indonesien nun den europäischen Markt fluten könnten.
- Ein weiteres Argument gegen die Aktie für risikobewusste Anleger: Negativ auf den Kurs wirken sich auch Preissteigerungen für Getreide aus, das zur Herstellung von Biokraftstoffen benötigt wird. Erwartet werden in diesem Jahr leicht höhere Getreidepreise - auch aufgrund der frostigen Temperaturen im Frühjahr.
CropEnergies AG: ISIN / WKN A0LAUP
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