Crowd-Investment, Finanzdienstleister

Crowd-Investment: Tomorrow sammelt 3 Millionen Euro an einem Tag ein

Das Hamburger Finanz-Start-up Tomorrow hat eine Crowdinvesting-Kampagne in nur wenigen Stunden erfolgreich beendet und dabei 3 Millionen Euro eingesammelt. Das teilte die Crowd-Plattform Wiwin mit.

Demnach investierten rund 2,000 Anleger mindestens 100 und maximal 25.000 Euro. Die ursprünglich veranlagte Zielsumme von 2 Millionen Euro wurde aufgrund des unerwartet großen Ansturms kurzfristig noch um eine Million erhöht. Aufgrund von „zeitweise über hundert Investitionsanfragen pro Sekunde“ kam es laut Wiwin zwischenzeitlich zu einer Systemüberlastung.

Bei dem Angebot konnten Anlegerinnen und Anleger Genussscheine in Form digitaler Wertpapiere zeichnen. ECOreporter hat zum gestrigen Start hier ausführlich über das Angebot berichtet.

Nachhaltiger Anspruch

Die Laufzeit der Genussscheine liegt bei mindestens fünf und maximal zehn Jahren, als Rendite sollen Anlegerinnen und Anleger rückwirkend 5 Prozent Zinsen pro Jahr erhalten. Zudem gibt es eine potenzielle Gewinn- und Exit-Beteiligung, die etwa fällig wird, wenn Tomorrow verkauft wird oder an die Börse geht.

ECOreporter weist darauf hin, dass die Vermögensanlage mit erheblichen Risiken verbunden ist und zum vollständigen Verlust des eingesetzten Kapitals führen kann.

Tomorrow wird noch auf Jahre in der Verlustzone bleiben. Das Unternehmen, das keine eigene Banklizenz besitzt, sondern mit dem Bankhaus Solaris kooperiert, schätzt, dass es für ein positives Ergebnis etwa eine halbe Million Kunden benötigt. Aktuell zählt das Start-up etwa 41.000 Kundinnen und Kunden, pro Tag kommen rund 100 neue hinzu.

Tomorrow verspricht eine konsequent nachhaltige Ausrichtung. Ein Drittel der Kundeneinlagen will das Unternehmen in nachhaltige Projekte investieren, etwa den Ausbau erneuerbarer Energien oder sozialen Wohnungsbau.

Wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet, hatte Tomorrow im August 15 Prozent der Guthaben nachhaltig angelegt, vor allem im "Green Bond" der NRW.Bank. Ende September verkündete das Start-up dann zwei weitere Investments: in einen niederländischen Sozialfonds und einen skandinavischen Green Bond. Die Quote der nachhaltig investierten Guthaben stieg damit auf knapp 27 Prozent. Das restliche Geld hat Tomorrow nach eigenen Angaben bei der Bundesbank angelegt.

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