Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Denkfabrik Agora fordert: Rekordanstieg der EEG-Umlage verhindern
Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) droht 2021 im Zuge der Corona-Krise um fast 2 Cent auf 8,60 Cent je Kilowattstunde zu steigen. Das zeigen Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende, die ein Einschreiten der Politik fordert.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Zwar plant die Bundesregierung, den CO₂-Preis auf Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas auf 25 Euro je Tonne zu erhöhen und mit den Einnahmen die EEG-Umlage zu senken. Dies reduziert die Umlage jedoch laut Agora nur um 1,50 Cent je Kilowattstunde, sodass sie demnach mit 7,10 Cent je Kilowattstunde im Jahr 2021 über dem derzeitigen Niveau von 6,80 Cent liegen würde.
Agoras Vorschlag: Die Regierung bezuschusst die EEG-Umlage im Rahmen des geplanten Corona-Konjunkturpakets mit 5 Cent je Kilowattstunde. So würden Stromkunden entlastet und die Kaufkraft gestärkt.
Zustande kommt die Steigung durch das Zusammenwirken von zwei Faktoren: Noch vor der Corona-Krise sind die Börsenstrompreise bereits stark gesunken. Damit verminderten sich auch die Erlöse für Ökostrom, und die EEG-Förderzahlungen erhöhten sich.
Auch vollständige Abschaffung der EEG-Umlage denkbar
In der Krise nun ist der Stromverbrauch stark zurückgegangen – dies verminderte den Börsenstrompreis noch weiter, und die Einnahmen aus der EEG-Umlage gingen zurück. Die EEG-Umlagesystematik sieht vor, diese Effekte 2021 durch eine höhere EEG-Umlage auszugleichen.
„Die Einnahmen des CO₂-Preises auf Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas reichen nicht aus, um die EEG-Umlage 2021 zu senken“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Ein deutlich niedrigerer Strompreis für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist bei den aktuellen Börsenstrompreisen und durch die Corona-Effekte nur mit einem gezielten Zuschuss aus dem Bundeshaushalt realisierbar.“
Graichen sieht einen „doppelten Nutzen für Klima und Wirtschaft“: Verbraucher und krisengebeutelte Betriebe würden entlastet, und klimafreundliche Technologien würden an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen.
Kosten würde ein Zuschuss von 5 Cent zur Umlage aus Bundesmitteln rund 12 Milliarden Euro plus eine weitere Milliarde für entgangene Mehrwertsteuereinnahmen. Von 2022 an könnte ein CO₂-Preis von rund 50 Euro pro Tonne CO₂ die nötige Gegenfinanzierung liefern. Mit weiteren Bundesmitteln wäre sogar die komplette Abschaffung der EEG-Umlage denkbar.