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Deutsche Lichtmiete: Kein Weiterverkauf vor 2025?
Nach dem Kauf der Deutschen Lichtmiete hat die neue Besitzerin Deutsche Leuchtmittel offenbar langfristige Pläne mit der insolventen Oldenburger Unternehmensgruppe. Gläubiger äußern unterdessen Kritik an der Münchener Investmentgesellschaft One Square Advisors, die hinter der Deutschen Leuchtmittel steht.
Die für die Übernahme gegründete DLM Deutsche Leuchtmittel GmbH zahlt nach Recherchen des „Handelsblatts“ 45 Millionen Euro für die Lichtmiete-Gruppe. Dazu kommen bis zu 85 Millionen Euro an erfolgsabhängigen Zusatzaufwendungen. Das Geld soll allerdings nicht zeitnah in bar, sondern über noch zu platzierende Anleihen gezahlt werden.
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Man wolle die Lichtmiete-Gruppe vorsichtig wieder aufbauen, teilte One Square-Chef Frank Günther dem „Handelsblatt“ mit. Einen Weiterverkauf könne er sich nicht vor 2025 oder 2026 vorstellen. Ende 2021 arbeiteten bei der Deutschen Lichtmiete 120 Menschen, aktuell sind es laut Insolvenzverwalter nur noch etwas über 20.
"Hanebüchen und nicht transparent"
Unterdessen haben sich Gläubiger der Lichtmiete-Anleihen kritisch zu der Übernahme durch die Deutsche Leuchtmittel geäußert. „Der Prozess ist hanebüchen und nicht transparent gewesen. Dies hat den Standort Deutschland beschädigt“, sagte Andrew Murphy vom grünen Bonner Vermögensverwalter Murphy&Spitz gegenüber dem „Handelsblatt“.
Hintergrund der Kritik: One Square-Chef Günther war im turbulenten Insolvenzprozess der Deutschen Lichtmiete ein einflussreiches Mitglied des Gläubigerausschusses, bevor er selbst ein Kaufangebot für die Unternehmensgruppe abgab. Dabei hatte er laut Andrew Murphy einen erheblichen Informationsvorsprung vor anderen potenziellen Käufern.
Günther verteidigt sein Vorgehen im „Handelsblatt“: „Wenn wir nicht gewusst hätten, dass der M&A-Prozess (Verkaufsprozess – Anm. d. Red.) zu scheitern droht, hätten wir die Auffanglösung nicht organisiert. Wir haben unser Angebot auf Wunsch und in Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss strukturiert und im Rahmen des Investorenprozesses vorgelegt. In der Abstimmung habe ich mich enthalten. Das war alles sauber und jederzeit transparent.“