Deutsche Meyer Burger-Gesellschaften beantragen Insolvenz

Für den Schweizer Solarkonzern Meyer Burger wird es immer enger: Jetzt haben die deutschen Tochtergesellschaften Meyer Burger (Industries) GmbH und Meyer Burger (Germany) GmbH Insolvenzanträge gestellt. Die Meyer Burger-Aktie bricht weiter ein.

Meyer Burger teilte am Samstag mit, man habe im Rahmen der laufenden Sanierungsverhandlungen „intensiv um einen Erhalt der Standorte gerungen“. Die Bemühungen seien bislang aber erfolglos geblieben.

In der Solarzellenfertigung Meyer Burger Industries in Thalheim (Sachsen-Anhalt) sind 331 Menschen beschäftigt. Bei Meyer Burger Germany im thüringischen Hohenstein-Ernstthal arbeiten 289 Menschen im Maschinenbau und in der Technologieentwicklung.

Die Schweizer Tochtergesellschaft Meyer Burger (Switzerland) AG mit etwa 60 Mitarbeitenden am Konzernstammsitz in Thun soll bestehen bleiben. Am US-Standort im Bundesstaat Arizona hatte das Unternehmen letzte Woche sämtliche 282 Beschäftigten entlassen und die Solarmodulproduktion gestoppt (ECOreporter berichtete hier).

Jahresbericht wird erneut verschoben

Meyer Burger hat es auch nicht geschafft, den bereits verschobenen Jahresbericht 2024 wie angekündigt bis zum 31. Mai zu veröffentlichen. Das Management teilte dazu mit, man werde „vor dem Hintergrund der weiterlaufenden Finanzierungsgespräche zur Restrukturierung“ eine Fristverlängerung beantragen.

Die Meyer Burger-Aktie ist heute mit einem Minus von 46 Prozent und einem Kurs von 0,48 Euro in den Handel an der Frankfurter Börse gestartet (Stand 2.6.2025, 8:27 Uhr). 2023 war das Papier noch fast 200 Euro wert, seitdem geht es überwiegend steil bergab. 

Meyer Burger kämpft schon seit Jahren mit finanziellen Problemen und schaffte es weder in den USA noch in Deutschland, eine rentable Fertigung von Solarmodulen zu etablieren. ECOreporter hat mehrfach von einem Einstieg in die Aktie abgeraten, zuletzt am vergangenen Freitag.

Meyer Burger Technology AG: ISIN CH1357065999 / WKN A40H1E