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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Deutsche Post DHL Group will auf Schadensersatzforderungen gegen Klimaaktivistin verzichten
Der Bonner Logistikkonzern Deutsche Post DHL Group hat in einem Zivilprozess am Landgericht Halle gegen eine Klimaaktivistin der Frau den Verzicht der Schadensersatzforderungen angeboten. Der ECOreporter-Aktien-Favorit will nicht an den 84.000 Euro festhalten, sagte der Anwalt der Post-Tochter DHL Hub Leipzig GmbH zum Auftakt der Verhandlung am Freitag.
Die Aktivistin soll im Juli 2021 im Rahmen eines Protestes mit 53 anderen Menschen eine Zufahrtsstraße zum Betriebsgelände des Hauptterminals des Flughafens Leipzig – und damit zum Logistikzentrum der DHL-Tochter – blockiert haben. Dadurch sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flughafens am rechtzeitigen Dienstbeginn gehindert worden sein. Eine Folge war, dass Flüge verspätet starteten und Anschlussflüge verpasst wurden.
Anwälte: Kein Schuldeingeständnis
Laut dem Vergleichsangebot soll die Beklagte 80 Arbeitsstunden in einem Aufforstungs- oder Naturschutzbetrieb leisten oder ersatzweise 15 Euro pro Stunde zahlen. Außerdem habe die Frau sich dazu zu verpflichten, in Zukunft auf die Teilnahme an rechtswidrigen Blockaden zu verzichten. Die Prozesskosten sollen sich die beiden Parteien dem Angebot nach teilen.
Die Anwälte der Klimaaktivistin erklärten, sich noch einmal mit der Klägerseite austauschen zu wollen. Sie betonten zudem, dass eine mögliche Annahme des Vergleichs nicht einem Schuldeingeständnis gleichkomme. Die Versammlung sei angemeldet gewesen und habe den Rechtsrahmen nicht überschritten.
Die Aktivistin berief sich zudem auf die Demonstrationsfreiheit und einen klimabedingten übergeordneten Notstand. In beiden Punkten äußerte die Richterin Zweifel, dass diese im konkreten Fall greifen würden. Der nächste Prozesstermin soll im August stattfinden.
Bei Prozessauftakt erklärte der Anwalt der Deutsche Post DHL Group, dass das Angebot zum Verzicht auf finanzielle Forderungen für alle 54 Teilnehmer der Demonstration gelte. "Wir wollen eine einheitliche Regelung finden", sagte er. Man habe bereits alle 54 Demonstrationsteilnehmer angeschrieben, allerdings keine Rückmeldung bekommen.
Im Nachgang zu dem Vergleichsangebot ging es unter anderem um die Frage, ob die DHL Hub Leipzig GmbH eine andere Zufahrtsstraße hätte nutzen können. DHL verneint das, andere Zufahrten hätten keine adäquaten Bedingungen für die Logistik am Flughafen geboten. Die Verteidigung der Frau war der Ansicht, dass es sehr wohl Spielraum gegeben hätte. Außerdem habe sich die Versammlung nicht gezielt gegen den DHL-Betrieb gerichtet.
Die rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten der Initiative "CancelLEJ" hatten am 9. Juli 2021 die Zufahrt zu dem DHL-Logistikzentrum blockiert. Sie forderten einen Ausbaustopp des Frachtflughafens, ein Nachtflugverbot und die Verkehrswende. Viele verbrachten die Nacht in Polizeigewahrsam und kritisierten das Vorgehen der Einsatzkräfte scharf. Der Flughafen Leipzig/Halle soll erheblich ausgebaut werden.
Aktie auf Jahressicht 27,5 Prozent im Plus
Die Aktie der Deutsche Post DHL Group ist im Xetra-Handel aktuell 0,7 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 44,49 Euro (Stand: 19.6.2023, 10:18 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie knapp 5 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 27,5 Prozent an Wert gewonnen.
Die lange in einem Abwärtstrend feststeckende Post-Aktie gewinnt seit September 2022 wieder kontinuierlich an Wert. Wie ECOreporter die Aussichten des Konzerns einschätzt und die Aktie aktuell bewertet, können Sie hier lesen.
Die Deutsche Post DHL Group ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt und das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.
Deutsche Post DHL Group AG: ISIN DE0005552004 / WKN 555200