Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Die katholische Kirchenbank, die Regenwaldzerstörung und indigene Menschen: eine andere Geschichte aus dem Finanzmarkt
Die Bank für Kirche und Caritas betreibt „Engagement“. Im Wortgebrauch des Finanzmarktes steckt dahinter mehr als das allgemein übliche Engagieren im Sinn von betroffen sein und reden oder demonstrieren: Es geht darum, Einfluss im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung auszuüben. Warum und wie macht das ausgerechnet eine Bank, was erreicht sie, wem nutzt es? Die beiden Leiter des Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit der katholischen Kirchenbank, Tommy Piemonte und Dr. Helge Wulsdorf, geben im ECOreporter-Doppelinterview Antworten.
ECOreporter: Im letzten Sommer hat die brasilianische Polizei einen „Farmer" verhaftet, der sich illegal öffentliches Land in der Größe der Stadt Düsseldorf unter den Nagel gerissen hat. Dort wachsenden Regenwald hat er gerodet. Die Polizei hat seine Viehherde mit 10.000 Tieren ebenso beschlagnahmt wie Vermögen in Höhe von über 20 Millionen Euro. Was hat Ihre Bank damit zu tun?
Tommy Piemonte: Als katholische Kirchenbank setzen wir seit nunmehr 20 Jahren eine ethisch-nachhaltige Anlagestrategie in allen unseren Investitionen um. Die voranschreitende Vernichtung des Amazonas-Regenwalds und die damit einhergehende Verletzung der Rechte indigener und traditioneller Bevölkerung stehen im extremen Gegensatz zum christlichen Leitmotiv der „Bewahrung der Schöpfung“ und zur 2015 veröffentlichten Umweltenzyklika Laudato Si‘ von Papst Franziskus. Darüber hinaus stellen sie ein Reputations- und finanzielles Risiko für Investoren in brasilianische Staatsanleihen und Unternehmen dar. Im August 2020 haben wir daher beschlossen, einen Engagement-Dialog mit der brasilianischen Regierung und anderen Entscheidungsträgern auf die Beine zu stellen. Unser Ziel ist es dabei gewesen, die „Investorenstimme“ zum Schutz des Amazonas-Regenwalds und der dortigen indigenen und traditionellen Bevölkerung zu erheben. Eine der von uns in diesem Zuge erhobenen Engagement-Forderungen war die „Enteignung von unrechtmäßig angeeignetem Land und öffentliche Berichterstattung hierüber“.
Damit sind wir beim Thema Engagement. Wie definieren Sie das?
Dr. Helge Wulsdorf: Engagement ist neben den klassischen Ausschlusskriterien und Positiv-/Negativ-Screenings von Investitionsobjekten ein zentraler Baustein nachhaltiger Geldanlagen. Wir verstehen Engagement als die aktive Einflussnahme von Finanzinvestoren auf Investitionsobjekte durch Stimmrechtsausübungen und Dialogstrategien. Inhaltlich geht es darum, nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten und andere Investitionsobjekte zu einem nachhaltigeren Wirtschaften zu bewegen. Engagement ist folglich kein Selbstzweck. Es soll die notwendige sozial-ökologische Transformation voranbringen. Das ist das Ziel unserer Engagement-Aktivitäten.
Reicht es nicht, in die richtigen Kanäle zu investieren, um an der Börse auch nachhaltige Ziele zu verfolgen?
Tommy Piemonte und Dr. Helge Wulsdorf leiten das Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit der katholischen Bank für Kirche und Caritas in Paderborn. Wulsdorf, seit 2003 Leiter Nachhaltige Geldanlagen, verantwortet vorrangig die ethische Umsetzung der christlichen Wertorientierung innerhalb der Bank. Als Leiter des Nachhaltigkeitsresearchs ist es seit 2016 die Hauptaufgabe von Piemonte, die Qualität der ethisch-nachhaltigen Anlagestrategie zu sichern und weiterzuentwickeln.
Piemonte: Es ist unserer Meinung nach wichtig und konsistent, seine ethische Haltung auch bei Investitionen umzusetzen und damit nicht-nachhaltige Investments auszuschließen. Allerdings haben Ausschlusskriterien und Positiv- oder Negativkriterien, isoliert betrachtet, in den meisten Fällen nur eine begrenzte oder womöglich gar keine nachhaltige Wirkung. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass das Investitionsobjekt nichts von den Nachhaltigkeitsanforderungen der Investoren weiß und damit auch keinen Druck spürt, etwas zu ändern. Und genau hier funktioniert Engagement anders: Wir treten direkt an die Unternehmen und Investitionsobjekte heran und fordern von ihnen konkrete Nachhaltigkeitsschritte ein.

Tommy Piemonte. / Foto: Carina Willeke, Bank für Kirche und Caritas.
Wer kann denn Engagement betreiben?
Wulsdorf: Jeder! Engagement ist auf keinen Fall ein Instrument, mit dem nur volumenstarke institutionelle Investoren etwas bewirken können. Natürlich bedarf es aber je nach Investor einer angepassten Engagement-Strategie. Um als Bank für Kirche und Caritas unserer aktiven Einflussnahme flächendeckend die größtmögliche Schlagkraft und Effizienz zu verleihen, setzen wir Engagement vornehmlich auf drei Arten durch: Wir haben die Engagement-Aktivitäten für einen Teil unserer Eigenanlagen an einen externen Dienstleister ausgelagert, der eine weitreichende Expertise in Nachhaltigkeitsbelangen hat. Daneben betreiben wir Engagement-Aktivitäten gemeinsam, sprich kollaborativ, mit anderen (Nachhaltigkeits-)Investoren oder über unsere Mitgliedschaft im europäischen Engagement-Netzwerk Shareholders for Change (SfC). Zudem führen wir gezielte Engagement-Aktivitäten auch eigenständig durch.
Hat Engagement auch etwas mit Rendite zu tun?
Piemonte: Rendite und Nachhaltigkeit können nicht nur Hand in Hand gehen, Nachhaltigkeit stellt sogar zunehmend eine zwingende Bedingung für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg dar. Denn werden die Nachhaltigkeitsrisiken in Unternehmen ausgeblendet, kann das finanziell negative Folgen für das Unternehmen und damit auch für die Investoren haben. Engagement-Aktivitäten setzen deshalb überwiegend bei den Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen an, die für Investitionsobjekte relevant sind. Lassen sich Unternehmen mit ihnen bewegen, sich nachhaltiger aufzustellen, kann das Risiken für das Unternehmen verringern und das Rendite-Risikoprofil der Investition verbessern.
Ihre Bank, Engagement und Brasilien. Ist das Bewahrung der Schöpfung oder das Nutzen von Renditechancen?
Wulsdorf: Wir sind eine katholische Kirchenbank. Damit ist uns die Bewahrung der Schöpfung als prägendes Handlungsmotiv ins Stammbuch geschrieben. Mit anderen Worten: Unsere Engagement-Aktivitäten gerade im Umweltbereich sollen einen positiven Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten. Und natürlich, dabei gibt es auch die finanzielle Seite. Wir müssen als Bank Erträge erwirtschaften und wollen dies mit nachhaltigen Investitionsobjekten tun.
Piemonte: Gerade bei unserem Brasilien-Engagement war das Thema Schöpfung, konkret der Erhalt des Amazonas-Regenwalds, der Aufhänger. Zeitgleich bildet aber die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds nicht nur eine Gefahr für das lokale Klima in Brasilien und die dortige Wirtschaftsleistung, sondern auch für das globale Klima und die Biodiversität. Nach Schätzungen des World Economic Forums hängt immerhin die Hälfte des weltweiten BIP in Höhe von 44 Billionen USD von einer intakten Biodiversität ab! Zudem geht die Zerstörung der biologischen Vielfalt oft mit der Verletzung von indigenen Rechten einher. Daher müssen wir den Schutz des Amazonas-Regenwalds und die Landnutzungsrechte der dortigen indigenen und traditionellen Bevölkerung als eine Einheit betrachten.
Viele halten das Finanzsystem für einen der größten Sünder in Bezug auf Klimaschäden, Menschenrechtsverletzungen und gar Kriegstreiberei. Als Bank sind Sie Teil des Systems. Können Sie es von innen in Richtung Nachhaltigkeit ändern?

Dr. Helge Wulsdorf. / Foto: Carina Willeke, Bank für Kirche und Caritas.
Wulsdorf: Ich glaube, da müssen wir die Kirche im Dorf lassen. Wir als Bank für Kirche und Caritas werden allein sicherlich nicht das Finanzwesen als solches auf den Nachhaltigkeitspfad setzen können. Trotzdem haben wir uns mit unseren Investments aktiv einzubringen. Hierfür tragen wir als Investor die Verantwortung, und wir müssen ihr gerecht werden. Verantwortliches Handeln als Bank heißt für uns, dass wir Nachhaltigkeit, also die Zukunfts- beziehungsweise Enkelfähigkeit unseres Planeten Erde, stets im Blick behalten und sie zum Bestandteil unserer Investitions- und Kreditentscheidungen machen. Hierbei versuchen wir uns auch mit unseren Engagement-Aktivitäten einzusetzen und wo nötig, unsere Stimme (öffentlich) vernehmbar zu erheben.
Was tun Sie, wenn ein Unternehmen auf Ihr Engagement nicht reagiert, welche Eskalationsstufen können Sie überhaupt gehen?
Piemonte: Kurz vorweg: Bevor Sie ein Engagement auf den Weg bringen, müssen Sie sich zunächst einmal über die Erfolgsaussichten und die Zielsetzung im Klaren sein. Beispielsweise werden Sie einen Rüstungskonzern mit Engagement sicherlich nicht von seinem Kerngeschäftsmodell der Rüstungsproduktion abbringen. Allerdings ist es denkbar einzelne Veränderungen bei Geschäftstätigkeiten- oder verhalten z.B. den Stopp der Produktion von Streumunition als Engagement-Forderung zu formulieren oder einen langfristigen Transitionspfad zu zeichnen. Darüber hinaus muss bei der Durchführung aller Engagement-Aktivitäten ernsthaft versucht werden Investitionsobjekte zur Erfüllung der Engagement-Forderungen zu bewegen. Wird das Engagement ohne diese Bedingungen geführt, kann es schnell unglaubwürdig werden.
Wulsdorf: Wir haben die Eskalationsstufen für unsere Aktivitäten in unserer BKC-Engagement-Richtlinie festgehalten, die Sie auf unserer Internetseite finden. Wir haben für uns dort zwölf Stufen aufgeführt. Sie reichen von der vertraulichen Dialogaufnahme mit verschiedenen Gremien über Stimmrechtsausübung und öffentliches Anprangern bis hin zu verschiedenen Divestment-Stufen. Die möglichen Eskalationsstufen muss natürlich jeder Investor für sich selbst definieren. Die Engagement-Richtlinie öffentlich zugänglich zu machen, ist übrigens eine zentrale Forderung der Grundsätze glaubwürdigen Engagements, die wir gemeinsam mit Union Investment und Shareholders for Chance im Sommer letzten Jahres veröffentlicht haben.
Gilt Ihr Vorgehen auch für Staatsanleihen wie im Fall Brasilien? Da gibt es keine Aktionärsversammlung, wen sprechen Sie in solchen Fällen an?
Piemonte: Ein Engagement mit einem Staat ist deutlich herausfordernder als mit einem Unternehmen. Daher muss man bereits bei der Planung grundsätzliche Hürden in den Blick nehmen. Bei einem Staat ist es schon kompliziert, den verantwortlichen und geeigneten Ansprechpartner für ein Engagement-Thema zu identifizieren. Beispielsweise unterstehen die Ämter, die Staatsanleihen ausgeben, in der Regel dem Finanzministerium. Nach klassischen Finanzthemen kann man dort fragen, aber für Nachhaltigkeit gibt es dort meist weder Expertise noch Verantwortliche. Fachministerien wie das Umweltministerium wiederum haben wenig Bezug zum Finanzmarkt. Bei unserem Brasilien-Engagement wollten wir unsere Forderungen mit einem Höchstmaß an Druck und Breite platzieren. Deshalb sind wir nicht nur an einzelne Regierungsvertreter herangetreten, sondern an ausgewählte hochrangige Entscheidungsträger der Legislative, Judikative und Exekutive sowie aus staatlichen Behörden und Organisationen. Dabei sollten sowohl „Gegner“ eines verstärkten Amazonas-Schutzes im Dialog überzeugt als auch „Befürworter“ mit weitergehenden Argumenten und Informationen in ihren Bemühungen gestärkt werden.
Kann man die Erfolge des Engagements konkret messen?
Piemonte: Die Bank für Kirche und Caritas hat ein Bewertungsmodell zur Wirkungsmessung von Engagement-Aktivitäten entwickelt. Damit betreten wir Neuland, insbesondere in Bezug auf Staaten.
Wie sehen die wichtigen Eckpunkte aus?
Piemonte: Wie bereits erwähnt braucht es zunächst ein klar formuliertes Engagement-Ziel. Auch die Zeitdauer für das Engagement muss festgelegt werden. Um dann den Zielerreichungsgrad einer Engagement-Aktivität kontinuierlich messen zu können, haben wir eine zehnstufige Scoring-Skala entworfen. Dieser Zielerreichungsgrad ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Impact, also die Wirkung auf gesamtgesellschaftlicher (ökologisch-sozialer) Ebene. Für die Messung dieser Wirkungsorientierung von Engagement-Aktivitäten haben wir, basierend auf Erkenntnissen der Fachliteratur und Expertengesprächen, ein Modell entworfen. Es beruht auf der in der Impactmessung etablierten IOOI-Wirkungslogik (IOOI = Input – Output – Outcome – Impact).
Die vier Dimensionen der IOOI-Wirkungslogik haben wir in unserem Modell wie folgt auf Engagement-Aktivitäten übersetzt:
- Input – die eingesetzten Ressourcen und das Vorgehen bei der Engagement-Aktivität
- Output – die aus dem Input erwachsene Leistung in Bezug auf: Wer wird erreicht, mit welcher Reaktion?
- Outcome – welche Handlungen und Wirkungen zeigen die durch das Engagement Angesprochenen aufgrund von In- und Output, inwiefern stimmt das mit den Engagement-Forderungen überein?
- Impact – die aus dem Outcome hervorgegangenen gesamtgesellschaftlichen (ökologisch-sozialen) Wirkungen hinsichtlich der Nachhaltigkeitswirkung und des Rendite-Risiko-Optimierungspotenzials
Die Bank für Kirche und Caritas ist mit einer Bilanzsumme von rund 5,2 Milliarden Euro wahrlich kein kleiner Fisch. Trotzdem brauchen Sie Verbündete, um Ihre Ziele zu verfolgen, auch beim Thema Engagement. Wie stellen Sie das an, wer ist auf Ihrer Seite?
Wulsdorf: Bezogen auf die Vermögen, die auf dem Kapitalmarkt weltweit angelegt sind, sind wir sicherlich ein „kleiner“ Fisch. Aber auch kleine Fische machen ihren Job. Richtig ist, dass unsere Engagement-Aktivitäten stark von Verbündeten leben. Hierzu zählen vor allem die Partner, mit denen wir kollaborative Engagements betreiben. Es braucht aber weitere Stakeholder, um erfolgreich zu sein, wie unser Brasilien-Engagement zeigt. Ohne Nichtregierungsorganisationen, die brasilianische Bischofkonferenz und andere Investorenvereinigungen hätten wir vielleicht nicht so effektiv und effizient unsere Engagement-Dialoge führen können. Insbesondere bei Staaten-Engagements brauchen Sie ein gutes Netzwerk außerhalb der Finanzwelt.

Demonstration in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia im Spätsommer 2023. Die Proteste richten sich gegen Regeln, die die Übernahme indigener Gebiete rechtlich ermöglichen und Ureinwohnern im Amazonasgebiet entschädigungslos das Land nehmen. / Foto: imago images, Pond5
Gibt es beim Thema Engagement genügend Transparenz, damit man auch verfolgen kann, was hier geschieht oder versäumt wird?
Wulsdorf: Engagement hat sich im Finanzwesen etabliert. Dies heißt allerdings nicht, dass alle Finanzmarktakteure mit dem gleichen Engagement-Verständnis antreten und auf einem annähernd gleichen Ambitionsniveau Engagement betreiben. Diese Erkenntnis war für uns Grund dafür, unsere Grundsätze glaubwürdigen Engagements zu veröffentlichen. Wir zeigen darin, wohin die Reise unserer Meinung nach gehen muss. Nicht nur die Finanzbranche, auch die Öffentlichkeit blickt zunehmend wachsam auf diejenigen, die Engagement betreiben. Um sich ein eigenes Bild über die Engagement-Aktivitäten machen zu können und Engagement-Washing zu verhindern, ist vor allem Transparenz notwendig. Die Qualität von Engagement lässt sich aus unserer Sicht ohne regulatorische Vorgaben nur flächendeckend sichern, wenn es einen gemeinsamen Branchenstandard gibt. Die Diskussionsgrundlage hierfür haben wir geschaffen. Allerdings hat die Diskussion über die Glaubwürdigkeit von Engagement-Aktivitäten in der Breite erst angefangen.
Welche nächsten Schritte planen Sie für Ihre Bank in diesem Bereich 2024?
Piemonte: Mit der von uns entworfenen Messmethode zur Wirkungsorientierung von Engagement-Aktivitäten und unseren Grundsätzen für glaubwürdiges Engagement haben wir zwei Impulse für eine Fachdiskussion in der Sustainable-Finance-Szene gesetzt. Darüber hinaus bin ich im Expertenpool der Arbeitsgruppe Engagement des Sustainable Finance Beirats der Bundesregierung aktiv, bei dem nun der Abschlussbericht veröffentlicht wurde. Das Thema Engagement wird uns weiter begleiten, und wir haben uns vorgenommen, auch künftig die Diskussion über ein verstärktes und glaubwürdiges Engagement weiter konstruktiv zu prägen.
Zum Schluss: Was hat Ihr Engagement in Brasilien bisher bewirkt und wie geht es weiter?
Piemonte: Mit der Veröffentlichung unseres Ergebnisberichts im September 2023 haben wir die Engagement-Aktivität als katholische Investoren-Allianz erfolgreich beendet. Nahezu alle unsere Engagement-Forderungen sind vollständig erfüllt worden. Nun knüpfen wir mit einer nächsten Aktivität an dieses Engagement an. Neben der Bekämpfung des illegalen Goldbergbaus fordern wir eine verstärkte Sorgfaltsprüfung und mehr Rückverfolgbarkeit beim Gold. Zum Auftakt dieses Engagements sind Dr. Richard Böger, der Vorstandsvorsitzende unserer Bank, und ich in diesem März nach Brasilien gereist. Wir haben mit verschiedenen brasilianischen Entscheidungsträgern und Stakeholdern gesprochen. Denn wir wollten ein Höchstmaß an unterschiedlichen Perspektiven auf die mit dem Goldabbau verbundenen Vor- und Nachteile erhalten. Wir waren beeindruckt, welche Möglichkeiten für Engagement-Dialoge und Gespräche sich für uns als BKC ergeben haben. So hatten wir beispielsweise Engagement-Dialoge mit dem Staatssekretär des Bergbauministeriums, dem Präsidenten der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA und dem Vize-Präsidenten der Umweltkommission im Senat. Einen persönlichen Austausch hatten wir auch mit Gemeindevertretern, die direkt vom Goldbergbau betroffen sind und mit katholischen Organisationen, die unmittelbar mit der traditionellen und indigenen Bevölkerung zusammenarbeiten. Insgesamt hatten wir in über 15 Meetings intensive Gespräche mit über 60 Personen. Durch all diese geführten Engagement-Dialoge und Gespräche haben wir nun eine differenzierte und breite Wissensbasis und können damit unsere Engagement-Forderungen zielgenau fertig aufstellen. Mit anderen Worten: Wir sind schon wieder mitten in einem neuen Engagement.