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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Drei grüne Finanzaktien - bringt das grüne Geld auch den Aktionären Gewinne?
In Finanzwerte investieren? In einem Niedrigzinsumfeld und bei der drohenden Konkurrenz durch Internet-Giganten? ECOreporter stellt drei grüne Finanzaktien vor, bei denen sich für Anleger ein näherer Blick lohnt: UmweltBank, Ökoworld und Triodos Bank.
Die UmweltBank ist die erste Bank Deutschlands, die den Umweltschutz ausdrücklich in ihrer Satzung verankert hat. Das grüne Finanzinstitut ist auf Wachstumskurs. Das zeigen die letzten Geschäftszahlen vom August 2018. Das Geschäftsvolumen der nachhaltigen Bank mit Sitz in Nürnberg ist von Ende 2017 bis Mitte 2018 von 3,766 Milliarden auf 4,075 Milliarden Euro geklettert - ein Zuwachs um 8,2 Prozent.

Der Firmensitz der UmweltBank in Nürnberg. / Foto: Unternehmen
Ebenso haben sich die Bilanzsumme, die Kundeneinlagen und das Volumen an vergebenen Krediten erhöht. Beim Kreditvolumen betrug die Steigerungsrate für die sechs Monate 6,2 Prozent. Die UmweltBank ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie in der Kategorie grüne Spezialwerte.
Gesunde Bank, sinkender Aktienkurs
Doch ist die Aktie ein Kauf? Momentan steht die UmweltBank-Aktie an der Börse Xetra bei 8,14 Euro (10.10., Schlusskurs). Die Marktkapitalisierung der grünen Bank beträgt 224,09 Millionen Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt beim aktuellen Kurs bei 8,54. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Dividende in Höhe von 34 Eurocent pro Aktie erwartet. Das entspricht einer Dividendenrendite von mehr als 4 Prozent bei dem aktuellen Aktienkurs. Die Bewertung und die Dividende erscheinen attraktiv.
Doch auf Jahressicht ist die Aktie gut 35 Prozent im Kurs gefallen. Damit hat sie sich schlechter als der deutsche Leitindex Dax entwickelt, der 8,8 Prozent verlor. Ein Grund für den Kursrückgang: Die grüne Bank verzeichnet leicht fallende Gewinne. Ein weiterer: Anleger misstrauen momentan dem gesamten Bankensektor. Der Sektor ist zuletzt aufgrund historisch niedriger Zinsen abgestraft worden. Darüber hinaus drängen Internetkonzerne wie Google, Amazon und andere in das Bankengeschäft.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
ECOreporter rät Anlegern, die Aktie der grünen Bank zu beobachten und erst zu investieren, wenn der Kurs einen Boden gefunden hat. Das Finanzinstitut ist fundamental gesund, und es schüttet auch eine attraktive Dividende aus.
Ökoworld: Anbieter grüner Fonds mit sehr guten Zahlen
Die Ökoworld AG ist ein nachhaltiger Finanzdienstleister und seit 1999 börsennotiert. Von der Ökoworld-Aktie gibt es sowohl Stamm- als auch Vorzugsaktien, wobei Inhaber der Vorzugsaktie kein Stimmrecht auf den Hauptversammlungen ausüben können.
Alfred Platow, der 72-jährige Gründer und Vorstandsvorsitzende der Ökoworld AG, bietet Anlegern eigenen Angaben zufolge einen "alternativen Kapitalismus". Doch das Zahlenwerk der Ökoworld AG muss sich nicht verstecken - ganz im Gegenteil.
Fonds mit mehr als 1 Milliarde Euro Einlagen
Der Laden läuft für das in Hilden bei Düsseldorf ansässige Unternehmen. Von Anfang Januar bis Ende August dieses Jahres flossen neue Anlegergelder in Höhe von 112 Millionen Euro in die Fonds der Gesellschaft. Fließt mehr Geld in die Fonds, erhält Ökoworld mehr Gebühren von den Anlegern.

Alfred Platow ist Gründer und Vorstandsmitglied von Ökoworld. / Foto: Unternehmen
Insgesamt steckten in den Fonds des grünen Kapitalverwalters Ende 2017 Kundengelder von mehr als 1 Milliarde Euro. 2017 erzielte das Unternehmen 7,5 Millionen Euro Gewinn.
Ökoworld profitiert von mehr nachhaltigen Anlegern
Die Ökoworld-Vorzugsaktie steht momentan an der Börse Stuttgart bei 15,97 Euro (10.10., Schlusskurs). Die Marktkapitalisierung der Vorzugsaktien beträgt 51,78 Millionen Euro.
Die Aktie weist damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22,32 auf. Anleger können eine Dividende von 60 Eurocent pro Aktie erwarten. Das entspricht einer Dividendenrendite von ungefähr 3,63 Prozent beim momentanen Kurs.
Ökoworld-Aktie sehr gut gelaufen
Die Ökoworld-Vorzugsaktie hat auf Jahressicht fast 21 Prozent im Kurs zugelegt. Damit hat sie sich besser als der deutsche Leitindex Dax entwickelt.
Ökoworld profitiert vom Trend zu nachhaltigen Fonds – sofern Anleger nicht auf kostengünstigere ETFs ausweichen. Wenn das Geschäft mit den Fonds weiter wächst, dürfte dies auch der Aktie des Fondsanbieters Aufwind geben. Sollte es zu Mittelabflüssen bei den Ökoworld-Fonds kommen - die auch durch niedrigere Börsenkurse bedingt sein können -, würde dies den Kurs der Aktie des ethisch-ökologischen Finanzdienstleisters belasten.
Triodos: Aktienähnliche Anteilsscheine
Anteile an der Tridos-Bank sind keine Aktien im strengen Sinne: Anleger erwerben "Triodos Aktienähnliche Rechte" (TAR). Sie stellen zwar Anteilsscheine an der niederländischen Bank dar. Aber sie unterscheiden sich in einigen Punkten von Aktien.
Alle Aktien der Triodos Bank werden von einer Stiftung gehalten, der Stiftung für die Verwaltung der Aktien der Triodos Bank (Stichting Administratiekantoor Aandelen Triodos Bank = SAAT). Der Stiftungsrat übt das Stimmrecht für alle Aktien aus. Die Stiftung für die Verwaltung der Aktien der Triodos Bank wiederum gibt die TAR heraus. Für jede Triodos Bank Aktie wird ein Aktienähnliches Recht von der SAAT ausgegeben.
Die TAR werden an keiner Börse, sondern an einem internen Markt gehandelt. Das schützt die Bank vor Übernahmen. Dabei ist die Anzahl der TAR pro Anleger begrenzt: auf unter 10 Prozent der insgesamt ausgegebenen Anteile.
Triodos wächst in rasantem Tempo

Georg Schürmann leitet das Deutschland-Geschäft der Triodos Bank. / Foto: Unternehmen
Aktuell beträgt der Kurs für ein TAR 83,00 Euro (Stand: 2.10.2018). Auf Jahressicht hat sich der Wert der TAR nach Angaben der Triodos Bank um 3,63 Prozent erhöht. In den letzten fünf Jahren lag die Rendite (= Kursentwicklung plus Dividende) zwischen 3,6 und 6,4 Prozent pro Jahr. Die Dividendenrendite über die vergangenen fünf Geschäftsjahre belief sich auf 1,95 Prozent des Werts der TAR.
Über die vergangenen Jahre ist die Triodos Bank beachtlich gewachsen. Die Einlagen wuchsen im Durchschnitt von 2013 bis 2017 jährlich um mehr als 10 Prozent. Auch die Anzahl der Kunden, das Volumen der vergebenen Kredite und das Eigenkapital der nachhaltigen Bank erhöhten sich über diesen Zeitraum in einer ähnlichen Größenordnung.
Mit TAR wird man Teilhaber an der Bank und unterstützt mit seinem Geld direkt die Mission der Triodos Bank. Sie verfolgt bereits seit 1980 das Ziel, "ein gesellschaftliches Umfeld zu schaffen, das die Lebensqualität der Menschen verbessert und in dem die Menschenwürde geachtet wird", wie es auf der Homepage der nachhaltigen Bank heißt.
Geld mit sozial-ökologischer Wirkung
"Ganz konkret erreichen wir das durch Finanzierungen z.B. in den Bereichen Erneuerbare Energien, Gesundheit & Soziales, Ökolandbau und Bio-Lebensmittel, Bildung und nachhaltige Gebäude. Wo das Geld unserer Kunden wirkt, zeigen wir ganz transparent online in Form einer Übersicht aller von uns ausgegebenen Kredite und einem ausführlichen Wirkungsbericht in unserem Geschäftsbericht", so Triodos-Sprecher Florian Koss.
Die Triodos Bank hat ein überzeugendes Geschäftsmodell und verfügt über eine gute Marktposition. Weiteres Wachstum in der bisherigen Größenordnung ist zu erwarten. Damit dürfte auch der Wert der Triodos-Anteile steigen.
Da die TAR nicht börsennotiert sind, ist der Wert der Anteilsscheine der nachhaltigen Bank nicht starken Schwankungen ausgesetzt. Das ist ein Vorteil - vor allem für Anleger, die ein weniger volatiles Investment suchen. Schwer zu kalkulieren sind aber die externen Risiken, wie etwa durch weitere Regulierungen. Einen ECOanlagecheck zu den TAR finden Sie hier.
UmweltBank AG:
Ökoworld AG VZ.: